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so bedeutend, daß, als im I. 118 v. Chr. die Völker¬
heere der Cimbern und Teutonen durch die vorhin so
schützende Scheidewand des orkynischen Waldes hin¬
durch brachen, dieselben nicht tiefer in das Land ein¬
zudringen, sondern erst jenseits der Gränze desselben,
in Südosten, über die Donau zu setzen vermochten.
Uebrigens schloß sich auch diesem Zug der Völkerhau¬
fen ein Heer der wanderlustigen Bojer: die Am¬
bro ne n, geführt von B oj orix an, welches mit den
Teutonen zugleich der Kriegskunst der Römer unter;
lggi Besser wäre es allerdings gewesen, das krie¬
gerische Volk wäre zum Schutz seines Landes daheim
-geblieben, wo jetzt Kräfte der Abwehrung mehr noth
thaten denn jemals friiherhin. Das kriegerische Schwert,
das die Bojer über so viele Völker in Süden wie im
fernen Osten geschwungen hatten, das brachten jetzt
andere Völker, von'Norden her über ihr Haupt; ein
Heereszug der Deutschen nach dem andern brach aus
dem -wilden Dickig des orkynischen Waldes oder von
aydern Seiten her in das Land der Bojer herein.
Da hals bald kein Widerstreben mehr; das Volk des
Landes mußte der Uebermacht der Einwandrer fallen
und weichen oder ihrem Zuge sich anschließen; der
Landerstrich von dem Ursprung der Donau bis zum
Neusiedlersee wurde großentheils, bis auf den Rest
der Bevölkerung, der innerhalb der Mauern der Städte
oder in Wäldern und Bergen sich erhielt, zur men¬
schenleeren Einöde. Auch Böhmen, den Bojern
entrissen, war von den deutschen Markomannen ein-
‘ genommen worden. , .
Dem Reiche der Römer selber drohte das be¬
ständige Hereindringen der deutschen Völkerhaufen Ge¬
fahr. Da beschloßen sie, seitdem im I. 16 v. Ehr.