Full text: Die Geschichte von Bayern für die deutschen Schulen

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Drusus und Liberius, die Stiefsöhne des Kaiser 
Augustus, mit Gewalt der Waffen bis in unser Land 
vorgedrungen waren, die Einöde der Bojer durch 
Anlegen von festen Platzen zu einer Schutzwehr gegen 
die „Barbaren^ umzubilden. Römische Heerschaaren 
aus Italien, begleitet von rhätischen Einwandrern 
aus Südtyrol, zogen nach Bayern, bauten von neu¬ 
em das verödete Land, befestigten wieder die verfal¬ 
lenen bojischen Städte und begründeten noch andere, 
wie Augusta Vindelicorum (Augsburg). Selbst 
nördlich von der Donau zog sich die.,Linie der Be¬ 
festigungen, (als- später sogenannte Teufelsmauer) von 
.Kelheim bis jenseits Wiesbaden. Die- Ebenen von 
Schwaben nnd Bayern erhielten jetzt von den Rö¬ 
mern die Namen Bindelicia und .Rhätia; mit den 
neuen Namen drangen-,die Eroberer diesen Ländern 
zugleich ihre Sprache, Gesetze und Sitten auf. 
Auch dieser Zustand der Dinge war nichd von 
langer Dauer. Das Reich der Römer hatte seine 
wichtige Bestimmung erfüllt; sein Entze. nahte sich; 
es war kaum noch stgrk genug die Feinde aus - fei¬ 
nem Jnnrem, geschweige von-den Gränzen abzuhal¬ 
ten. Da verheerte R,chgdagais mid. den Völker¬ 
haufen der nordischen,Stämme im I. 403 nach Ehr. 
Geb. das Land an der Donau; ihm folgten bald nachher 
die Schaaren der Alanen und Vandalen; Sue- 
ven, Thüringer und andere deutsche Heerhaufen. 
Diese alle drangen in das wenig verteidigte Land 
ein, vor ihnen entflohen die römischen Kolonisten in 
und über das Alpengebirge oder retteten sich hinter 
die Mauern der Burgen und Städte. Bayern oder 
Rhätien, so wie das von den Römern als Nori¬ 
cum benannte spätere Oesterreich waren von neuem
	        
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