Full text: Die Geschichte von Bayern für die deutschen Schulen

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Bajoarier erhielten. Die selbstständige Herrschaft 
dieses Volkes mag wohl in seinem Jnnren wenig 
oder nicht von Theodorich, dem Könige der Ost¬ 
gothen beeinträchtigt worden seyn, da jenes'zweyte 
Rhätien, das zu seinem Reiche gehörte, nach ei¬ 
nem veränderten Sprachgebrauchs, der sich von nun 
an durch viele Jahrhunderte erhielt, nicht mehr das 
Land der Bayern, welches jetzt Noricum hieß, be¬ 
deutete, sondern Tyrol, während unter Hohenrhä- 
tien Graubündten verstanden wurde. ; 
Das Chrtftenthum in den Donangegenden? 
h. 3. Der Bewohner des jetzigen Bayerns oder 
eines seiner Nachbarländer kann sich in diesen Ta¬ 
gen der öffentlichen Sicherheit und guten Ordnung 
kaum einen rechten Begriff machen von dem Zustand 
der Dinge, der in jenen ersten Jahrhunderten unserer 
Geschichte herrschte, deren Verlauf wir so eben be¬ 
trachteten., Dü konnte Keiner sagen: diese Hütte, 
welche meine Hand erbaute, dieses Stück Feldes, 
worauf die Hütte steht ist mein, denn über Nacht 
nahm vielleicht ein Heer der fremden Einwandrer 
und Krieger Alles dahin was seift war; er selber, 
wenn er anders mit dem Leben davon gekonnnen, 
mußte sich als Flüchtling in's Gebirg oder in die 
Wälder retten. Bei der Unsicherheit alles Eigenthu- 
mes, alles Grundbesitzes theilte sich die Lust, in 
Gesellschaft der durchwandernden Heere mit fortzuzie- 
hen gar leicht auch Andern mit; ein großer Theil des 
Volkes, mit Weib und Kind ließ sich in die Ge; 
sahren des Krieges und der Harken Mühseligkeiten
	        
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