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II. Abschnitt.
nach Strabo äO Inseln, z. B. Lissa, Bua, Brattia (Brazze), Pharos
(Lesma), Melite (Melede).
3. Da cien, zwischen der Tysia (Theiß), den Karpathen, dem
Hierasus (Pruth) und der Donau gelegen (also Ungarn östlich der
Theiß, Siebenbürgen, Bukowina, die Wallachei und ein Theil der
Moldau). Gebirge: Karpakes und Bastarner Alpen. Flüsse:
außer den genannten noch Grissia (Körös), Marisia (Marosch),
Aluta, Sargetia, in dessen Flilthen Decebalus seine Schütze ver¬
senken ließ. Produkte: Getreide, Holz, Metalle. Die Dacier zerstelen
nach Ptolemüus in 13 Völkerschaften und waren kriegerisch (Decebalus).
Städte: Sarmizegethusa oder Ulpia Trajana, Hauptstadt des
Decebalus; Singidava; Mehadia mit den Bädern Herculis aquae;
PonS Augusti über den Bistra in der Nähe des eisernen Thores.
6. Sarinatia Europäa, westlich vom Tanais bis zur Vístula
(Weichlel). Einwohner: Venedä, Bastarnä, Jazyges, Alani waren
die Hauptvölker, außerdem werden noch genannt: Phinni (Finnen),
Gythones (Gcten?, Gothen), Phrugundiones (Burgunder), Boruski
(Preußen?). Flüsse: Vístula (Weichsel), Tyres (Dniéster), Bory-
sthenes (Dnieper), Tanais, Hypmus (Bog), Chronos (Pregel),
Rhubon (Memel), Chesines (Düna). Städte: Ordessoö (Odessa),
Olbia, später Borysthenis.
7. Chersonesus Taurica (Krim) ist mit dem Festlande durch
einen sehr schmalen Isthmus von Taphros verbunden. Zwischen dem
Pontus und der Mäotis war der Kimmerische Bosporus. Vorgebirge:
Parthenium, wo die seeräuberischen Taurier die schiffbrüchigen Aus¬
länder ihrer Artemis, der dämonischen Jungfrau, wie Strabo sie nennt,
opferten; Kriu Meto pon (Widderstirn). Einwohner: Taurier,
Scythen und eingewanderte Griechen; Plinius zählt 30 Völkerschaften
auf. Die Halbinsel war früher bevölkerter und besser angebaut, alö
jetzt, und war besonders reich an Getreide. Von dem Weinbau berichtet
Strabo als Merkwürdigkeit, dass die Reben im Winter mit Erde zuge¬
deckt werden; kleine Pferde, Salzseen. Städte: TaphroS (Perekop),
Eupatoria (Kaffa); Panticapäum, alte Hauptstadt.
§. 3. Italia (Vitalia, Vitullia — Rinderland) bezeichncte
Anfangs nur den südlichsten Theil des spätem Bruttiums, denn die ge-
sammte Halbinsel hatte eben so wenig einen gemeinsamen Namen, als
Kleinasien, und die einzelnen Gegenden hatten ihre Namen von den sie
bewohnenden Völkern: Oenotria, die südwestliche, Ja pyg ia, die
südöstliche Halbinsel, Ausonia oder Opica, voin Laus bis zur Tiber,
Tyrrhenia, von der Tiber bis zum Appenninus, Ombrica, der
nordwestliche Theil der Halbinsel. Andere Bezeichnungen waren:
Argessa (das weiße oder lichthelle Land), Camesene (Feuer- oder
Gluthland), Ausonia (trocknes und heißes Land), Oenotria (Wein¬
land), Opica (Hirtenland), Chonia (Land, wo man schmelzt),