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11.
Die Wallfahrt nach Niklashausen. 1476.
(Herolt: Chronik von der Stadt Hall. Heransgegeb. b. O. Schönhuth. 1855.)
Anno Domini 1476 war die Walfart gen Neclaushaußen
in Frankhen, die erhueb sich also: Ein Bauckkenschlager, ein Hirt
gewesen, fieng an zu predigen wider die Gaistlichen unnd die
Oberheit, gab für, es hette imc solches Maria die Mutter Christi
geosfenbaret; er hat aber einen Münch, der stund hinder ime,
plies ime solches ein (dann er gewonlich zu ein Laden in einem
Haus hinein predigt); da ward ein Zulauffen vonn mannen und
Weibern; welche fraw oder junckhfraw darkam, die must ir haar
abschneiden; er sagte: man müsse die haar nit pflanzen, aus
der ersten Petri am dritten. Sein Mithelsfer schriehen, es ge¬
schehen Wunderzeichen, es war aber nicht; denn ich einen Vet¬
tern gehapt, der plind ward geborn, den furtten seine freunbt da¬
hin, als er aber für unser Frawen Bilbtnus war fnüen, fien-
gen sie das glöckhlin an zu glenckhen unnd einer fchry: es wer
ein Blinder f eh ent worden; in bem getring warb er fehenb wor¬
ben, hinausgefurt, es war aber nicht, er plib plinb wie vor¬
mals; es luffen bie Meybte, so sie uff bas felbt giengen zu gros¬
sen, also ben nechften mit iren sicheln unb grastuechern Niclas-
haußen zu, also bie schnitter auf bem felbt; zuletzt lies in der
Bifchoff von Wurtzburg holen, der Pöffel luff zum theil gen
Wurtzburg für das schloß, begerten iren Heilligen den Bauck-
henfchleger. Als sie aber nit ab wollten, fchickth ber Bifchoff
fein Reisigen Zeug hinaus, lies sie zutretten unnb barnach benn
Bauckhenschleger berprennen. Also bergieng bie walfarth.
12.
Der Bundschuh im Bruhram. 1502.
(Mone: Badisches Archiv. Bd. 2, S. 165 ff. Bericht des Landschreibers
Georg Brentz.)
Als man zalt bon Christi Geburt 1502, in ber Wochen
nach bem Sonntag Quasi rnobo geniti (3—9. April) ist zu bem
hochwirbigen fürsten unb Herrn Lubwigen, bischosen zu Spier
alher gern Ubenheim (Philippsburg) körnen ein Fußknecht uß
ber Markgrabschaft Baben burtig, genant Lux Rapp, selbanber,
ber sagt, baß ine het angelangt, wie sich ein gesellschafft, ber