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den Rhein, Italien und dessen Inseln, Griechenland und
Macedonien, Kleinasien, Aegypten, das karthagische und nu-
midische Reich. Auf diesem Gebiete lebten ungefähr 120
Millionen Menschen, unter denen etwa 20 Millionen freie
Bürger, 40 Millionen Unterthanen und Freigelassene, und
60 Millionen Sklaven waren. Es waren auf demselben
gegen sechstausend bedeutende Städte, und unter diesen Rom,
Alexandrra und Antiochia die größten. Rom hatte fast
anderthalb Millionen Einwohner, aber die Mehrzahl bestand
aus Fremden. Das Heer zählte ungefähr 400,000 Mann
in 25 Legionen und zwar größtenteils an den Grenzen des
Reiches, namentlich am Rhein, an der Donau und am
Euphrat in festen Standlagern aufgestellt. Die Flotte
war in den Häsen von Misenum, Ravenna und Forum Julii
(Frejus) vertheilt und hatte die Meere zu überwachen. Die
Größe und Pracht der Tempel, Theater und Paläste, der
Aufwand und die Ueppigkeit einzelner Familien in Rom geht
über alle Beschreibung, während der bei weitem größere Theil
ds Volkes in der drückendsten Armuth lebte.
Dreizehnter Abschnitt.
Vom Kaiser Augustus bis zum Kaiser Csnstantius b. Gr. (von 30 v. Chr.
bis 324 it. Chr.). — Unter dem Kaiser Augustus erholt sich das Reich;
Künste und Wissenschaften erreichen ihre schönste Blüthe. Unter ihm wird
der verheißene Messias, der Stifter der christlichen Religion, geboren. — Die
nächsten Nachfolger des Augustus sind nichtswürdige Tyrannen, auch unter
der späteren Kaiserin sind nur wenige gute. Das Reich sinkt inimer tiefer.
Octavianus, der nunmehr den Namen Augustus führte,
regierte mit vieler Klugheit und Mäßigung. Alle Würden
des ehemaligen ueistaates ließ er bestehen, doch nur dem
Namen nach; denn in der That übernahm er sie alle selbst
und regierte unumschränkt. Um das Volk noch mehr zu täu¬
schen, stellte er sich wiederholt, als wünsche er sehnlichst, die
lästige Bürde der Regierung niederzulegen; auf Bitten seiner
Freunde und Anhänger aber, welche den Wunsch zu deuten
wußten, ließ er sich jedesmal gern bewegen, dieselbe aus eine