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unbestimmte Zeit, gewöhnlich auf fünf oder zehn Jahre, wieder
anzunehmen, bloß um sich dem Vaterlande, wie er vorgab, ge¬
fällig zu erweisen. Das durch die wilden Bürgerkriege in den
letzten Zeiten der Republik geängstigte und erschöpfte Rom
sehnte sich endlich nach Rübe und Sicherheit seines Besitzes und
fand beides unter des Augustus milder Regierung. Deshalb
fühlte es sich glücklich unter ihm und gewöhnte sich nach und
nach an seine Alleinherrschaft, zumal da die Freunde der alten
Verfassung in den Bürgerkriegen meistentheils schon gefallen
waren. Dem Kaiser zur Seite standen zwei berühmte Männer,
die ihm mit Rath und That zur Hand gingen: Agrrppa
der Sieger bei Actrum, ausgezeichnet durch seine Kriegeskennt¬
nisse, und Mäcenas, ein Freund und Beförderer der Künste
und Wissenschaften. Alles athmete und bewegte sich freier un¬
ter der Regierung des Augustus. Die schönen Künste und
Wissenschaften erreichten unter ihm die herrlichste Blüthe. In
dieser Zeit lebten die vorzüglichsten Dichter und Geschichtschrei¬
ber, unter anderen Virgil: us, Horatrus, Ovidrus, Tibüllus,
Phädrus, Livrus, Sallustrus.
Krieg mit den Deutschen. — Die Kriege, welche Augu¬
stus führte, bezweckten größtentheils nur die Sicherung der
Grenzen des Reiches und hatten alle einen glücklichen Aus¬
gang bis auf den Krieg gegen die Deutschen. Diese beunru¬
higten unaufhörlich die benachbarten Grenzen des römischen
Gebietes jenseits des Rheines. Augustus beschloß deshalb,
Land und Volk sich zu unterwerfen, und schickte seinen Stief¬
sohn Drüsus mit einem großen Heere über den Rhein.
Aber der Kampf mit diesem Volke war kein Spiel für die
Römer. Drusus unternahm vier Feldzüge in Deutschland,
vom Jahre 12 bis 9 v Ehr., und drang sogar bis an die
Elbe vor; aber seine Züge waren keine Eroberungen. Die
Deutschen wichen in ihre Wälder zurück, brachen dann aber
plötzlich aus dem Dickicht hervor und überfielen in unwegsamen
Gegenden die ermüdeten Feinde. So wurde 'schnell wieder
erobert, was noch so eben war verloren worden. Sein Bru¬
der Tiberrus suchte mehr durch List und Ränke, als durch
Wellcr's Auszug, 26. Aufl. 8