Full text: Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen

389 
mehren Schlachten so nachdrücklich geschlagen, daß dessen gan¬ 
zes Heer in verwirrter Flncht nach dem Rheine zurückeilte. 
Tie Niederlage des Jourdan'schen Heeres nöthigte auch Moreau, 
der schon bis München vorgedrungen war, zum Rückzuge, den 
dieser aber mit bewunderungswürdiger Ordnung und Kunst 
glücklich vollsührte. Nun zog der Erzherzog dem heranstürmen¬ 
den Corsen selbst entgegen. Allein diesem Helden war er nicht 
gewachsen. Unter sieten Kämpfen zog sich Karl zurück, und der 
Schauplatz des Krieges näherte sich schon der Hauptstadt Wien. 
Beide Parteien wünschten endlich den Frieden, der erst zu 
Leoben an der Muhr unterhandelt, dann auf dem gutsherr¬ 
lichen Schlosse Campo Formio, bei Udine im Venetiani- 
schen, am 17. Oktober I 797 sönnlich abgeschlossen wurde. In 
demselben trat Oesterreich Belgien an die französische Republik 
ab und verzichtete zu Gunsten der neu errichteten cisalpinischen 
Republik in Oberitalien aus Mailand und Mantua. Der Kai¬ 
ser wurde dafür mit dem Gebiete der Republik Venedig ent¬ 
schädigt, welche Bonaparte innerhalb der sechs Monate vor der 
Entwertung der Friedensbedingungen zu Leoben bis zum festen 
Friedensschlüsse in Campo Formio gestürzt hatte. Oesterreich 
erhielt sosort die Stadt Venedig, das venetianische Festland 
zwischen dem Gardasee und dem Jsonzo, dann das venetianische 
Istrien und Dalmatien. Kurz nach diesem Frieden, am 16. 
November 1797, starb der König von Preußen, Friedrich Wil¬ 
helm II., und sein Sohn bestieg als Friedrich Wilhelm III., 
den Thron. — Zum Friedensschlüsse mit dem deutschen Reiche 
wurde im Dezember 1797 ein Congreß zu Rastadt eröff¬ 
net. Während der Unterhandlungen aber that Frankreich solche 
Gcwaltschritte, daß der Congreß am 28. April 1798 in einen 
neuen allgemeinen Krieg sich wieder auflösete. 
Borapartc in Aegypten. — Am 19. Mai 1798 segelte 
Bonaparte mit einer Flotte aus dem Hasen von Toulon, um 
Aegypten zu erobern und von dort aus die Macht der Eng¬ 
länder in Indien zu vernichten. Viele Gelehrte waren mit am 
Bord, um in dem alten Lande der Pyramiden neue Forschun¬ 
gen anzustellen. Günstige Winde schwellten die Segel, und in
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.