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wärts, bis wenige Schritte vor den feindlichen Vierecken. Einen Au¬ 
genblick maßen sich beide Theile mit den Augen. „Drauf! drauf!" rie¬ 
fen die preußischen Offiziere; sogleich nahmen die Soldaten das Ge¬ 
wehr verkehrt, stürzten auf die Franzosen, schlugen augenblicklich mit 
den Kolben auf sie ein, und in einer Viertelstunde war das ganze 
Viereck in einen großen Haufen von Leichen und Schwerverwundeten 
verwandelt. Als-endlich das ganze französische Heer über den Haufen 
geworfen war, stürzten sich die Ziehenden die steilen Hohlwege hinab 
nach der wüthenden Neiße; aber die Wege waren schlüpfrig und vom 
Regen grundlos geworden, die Kanonen und Wagen warfen um, es 
entstand eine greuliche Verwirrung, und Unzählige fielen in die Hände 
der verfolgenden Sieger. Um das Unglück voll zu machen, war in¬ 
dessen vom Gußregen der sonst so kleine Fluß so fürchterlich angeschwol- 
len, daß die Brücke zerriß, und Pferde und Menschen in den Fluthen 
umkamen. Die, welche sich retteten, flohen in Bestürzung nach dem 
Bober zu, um sich über Bunzlau zu retten; aber ehe sie den Bober 
erreichen konnten, wurden 18,000 Gefangene, und 103 Kanonen nebst 
250 Wagen erbeutet. Welcher Sieg *)! 
An demselben Lage war auch eine Schlacht bei Dresden 
geschlagen worden, aber freilich mit ganz anderem Erfolge. Die drei 
Monarchen waren mit dem Hauptheere auf der großen Straße, die 
von Prag nach Dresden führt, über das Erzgebirge gegangen, um 
Dresden, den Mittelpunkt von Napoleons Stellung, anzugreifen. Auch 
hier regnete es unaufhörlich, und die Gebirgswege waren grundlos. 
Am 25. langten sie vor der in der Eile befestigten Stadt an, und 
am 26. beschossen sie dieselbe mit Macht. Aber leider hatten sie, durch 
die schlechten Wege aufgehalten, den günstigen Zeitpunkt versäumt; denn 
eben langte Napoleon, der aus Schlesien mit den Garden in Gewaltmär» 
fchen herbeigeeilt war, in Dresden an, und führte sie sogleich gegen 
die Verbündeten. Es entstand ein wüthender Kampf; aber die Ver. 
kündeten, die zugleich gegen einen tapfern Feind, gegen ein feindliches 
Element und gegen die Festungswerke kämpfen mußten, konnten die 
Stadt nicht gewinnen, und die Nacht trennte endlich die Kämpfenden. 
Am 27. August erneuerte sich die Schlacht mit verstärkter Wuth. Na¬ 
poleon führte seine ganze hier versammelte Macht auf die durch Ent¬ 
behrungen aller Art, Nässe und Müdigkeit erschöpften Verbündeten 
los, schnitt den linken Flügel — es waren Oestreicher — von den 
Uebrigen ab, und nahm ihn gefangen. Jetzt sahen die Monarchen 
wohl ein, daß Dresden nicht zu nehmen sey, und befahlen den Rück¬ 
zug. Wie empfindlich auch der hier erlittene Verlust war, so war doch 
*) Die Kahbach, von welcher die Schlacht mit Unrecht den Namen führt, 
fließt wohl I Meile davon entfernt.
	        
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