Die Völkerwanderung.
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den erst nach 7 Jahren durch Theodostus den Großen vermocht,
gegen Verpflichtung zum Kriegsdienste sich mit Wohnsitzen in
Mosten zu begnügen.
8 23, Nach dem Tode des Theodostus (395) zerfiel
das Reich in ein oft- und weströmisches unter seinen Söhnen
HonoriuS und Arcadius, bei deren Jugend aber in diesem
Stistcho, in jenem Rufinus als Minister die eigentliche Regierung
hatte. Letzterer wurde schon bald durch Eutropius verdrängt
und dieser nahm die unter ihrem zum König ausgerufenen An¬
führer Alarich in den oströmischen Provinzen, besonders in Hel¬
las und dem Peloponnes abermals umherziehenden Westgothen Ansiedelung
in Dienst und siedelte dieselben in Jllyrien an, um sich ihrer
gegen den gehaßten Stilicho zu bedienen. Alarich brach auch. Alanck in
obwohl erst nach bem Sturze und Tode des Eutrop auf An- Jllyrien.
reizung des oftrömisches HofeS in Italien ein, drang aber aufZweimaii-
seinem 1 Zuge 400 nur bis ins Venetianische, und alS er 402 fl« Einfall
seinen Einfall erneuerte, wurde er von Stilicho (bei Ppllentia
und später entscheidend bei Verona) geschlagen, so daß er nur),. 402
mit geringen Ueberresten nach Jllyrien zurückkam. Eine Horde Radagais
germanischer Abentheurec unter Radagais, der mit Alarich auf
dem 1. Zuge in Italien gewesen war, kam in 1.405 über die
Alpen, wurde aber durch Stilicho in Etrurien hauptsächlich in
Folge von Mangel an Lebensmitteln ausgerieben.
So hatte Stilicho zweimal Italien gerettet; da er aber in
Folge der Angriffe auf Italien' die Rheingrenze von Truppen Eroberung
hatte-entblößen müssen, so drangen seit dem Ende d. I. 400
Vandalen, Alanen, Sueven, Burgunder, Sachsen, Franken und ger¬
änderte Völkerschaften über den Rhein, durchzogen verheerend das manische
Land und drangen im 1.409 auch über die Pyrenäen nach Spanien, ^^¡7q406
wo sie sich in den einzelnen Landschaften allmählig rriederließen. ^ -
Unterdessen fiel Alarich. dem der weströmische Hof zu Ra¬
venna die von Stilicho gemachten Versprechungen nicht gehal¬
ten hatte, in dag'durch, die treulose Ermordung jenes, in Un¬
gnade gefallenen Ministers entzweite Italien abermals ein (408),Abermaliger
zog ohne Widerstand unter steten Plünderungen bis Rom, wel-^^Atal
ches er. so enge einschloß, daß es durch Hunger getrieben sich ifcll( 408.
zur Entrichtung einer hohen Contribution an Gold, Silber u.
s. w, verstehen mußte. Als aber der Kaiser den geschlossenen
Vertrag nicht bestätigen wollte, und AlarichS Schwager Ataulf
mit neuen Schaaren aus Pannonien herüberkam, zog Alarich aber¬
mals gegen Rom (409), ernannte den Präsekten von Rom, At-
taluS, zum Kaiser, und bedrängte den Honorius in Ravenna.
Aber der weströmische Statthalter in Afrika versah den Letz¬
tem mit Geld und Getreide, wogegen er Rom die Zufuhr ab-^^nch^,
schnitt; Alarich gab unter diesen Umständen seinen Kaiser auf. Gerung von
und drang, nachdem ec durch einen hinterlistigen Ueberfall bei Rom, 410