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3. Und unsers Königs Aufruf
blieb uns ein heilig Wort,
wir jagten die Franzosen
aus unserm Lande fort.
9. Und ruft der König wieder,
ich schwör's bei Bart und Haar,
noch heute werd' ich wieder
ein preußischer Husar.
292. Werd's besorgen.
Mach Eylert und Werner Hahn.)
Sondermann, ein westfälischer Bauer aus der Grafschaft
Mark, brachte selbst zwei seiner Söhne nach Potsdam zur
Garde. Sein ältester Sohn diente dort schon seit zwei Jahren,
und der Vater selbst war früher auch Gardist gewesen. Fried—
rich Wilhelm III. hörte von der treuen Anhänglichkeit Sonder—
manns, ließ ihn aufs Schloß kommen und unterhielt sich
freundlich mit ihm.
Ein Jahr danach kam der König auf einer Reise durch
Westfalen auch nach Hamm und wurde dort festlich empfangen.
Eine große Volksmenge hatte sich aufgestellt, um den geliebten
Herrscher zu begrüßen. Zwischen den Leuten war ein Bauer,
der sich in die Nähe des Königs drängen wollte; die Beamten
hielten ihn aber zurück. Das sah der König. „Durchpassieren!“
sagte er. „Kenne den Mann. Wie geht's, Sondermann?“ —
„Mir gehl's gut,“ antwortete der Bauer. „Ich wollte nur
fragen, was meine Jungen in Potsdam machen.“ — „Wird
ihnen wohl gut gehen,“ erwiderte der König, „habe nichts
Nachteiliges von ihnen gehört.“ — „Nun,“ sägte der Bauer
treuherzig, „wenn Sie wieder nach Potsdam kommen, grüßen
Sie sie hel von mir.“ — „Werd's besorgen,“ antwortete der
König, und der Bauer war zufrieden.
Vier Wochen danach der König wieder nach Pots—
dam. Am andern Morgen ließ er die Gebrüder Sondermann
aufs Schloß rufen. „Hab' euren Vater gesehen,“ sprach er zu
ihnen, „ist recht munter. Läßt euch vielmal grüßen, was ich
hiermit getan haben will.“ Darauf ließ er ihnen in der
Küche ein Frühstück verabreichen.
293. Der kleine Börsenhändler.
Mach Eylert.)
Als König Friedrich Wilhelm II. einst, wie ein einfacher
Offizier gekleidet, mit einer seiner Töchter in den Waldanlagen
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