Vorwort.
Bei der Ausarbeitung des vorliegenden Handbuches der Ge¬
schichte der Deutschen hatte der Verfasser den Zweck im Auge,
den der geschichtliche Unterricht auf Gymnasien und ähnlichen
höhern Bildungsanstalten verfolgt, nämlich dem Schüler die¬
jenigen Kenntnisse zugänglich zu machen, welche für jeden später
von ihm zu ergreifenden wissenschaftlichen Beruf dienlich sind
und zwar in einer Weise, daß dadurch insbesondere Ge-
dächtniß, Phantasie und Gefühl eine entsprechende höhere
Ausbildung erhalten. Demnach hat er, was zunächst das Ma¬
terial betrifft, aus der äußern Geschichte die wichtigen
Ereignisse, aus der innern dagegen nur soviel mitgetheilt,
als zur klaren Auffassung des Charakters einer ganzen Zeit
oder einer einzelnen bedeutenden Persönlichkeit nothwcndig und
zugleich für die Ausbildung der genannten Seelenkräfte passend
schien.
Was die formelle Darstellung betrifft, so hielt es der
Verfasser für wichtig, Alles in einer solchen Weise zu geben,
daß der Schüler sich dasselbe ohne besondere Schwierigkeit voll¬
ständig aneignen könne. Demnach wurden in der Darstellung
der politischen Begebenheiten die einzelnen zusammengehörenden
Gruppen wie z. B. die Sachsenkriege Carls des Großen, die
Kreuzzüge u. a., obwohl durch dazwischen fallende Begebenhei¬
ten unter sich getrennte Ereignisse auch zu einem Gesammtbilde
vereinigt, wobei jedoch den einzelnen Thatsachen der ihnen in
der Verknüpfung des Ganzen gebührende Platz durch eine genaue
Chronologie vollkommen gesichert bleibt. —
Das aus der innern Geschichte in besondern Abschnitten
Mitzutheilende wurde meist nach einer dreifachen Rücksicht dar¬
gestellt und zwar in Beziehung auf politische, religiös-
sittliche und wissenschaftliche Bildung; in einzelnen Fäl¬
len wie z. B. bei der Darstellung der Verfassung Carls des
Großen wurden andere sich leicht ergebende Anhaltspunkte ge-