fullscreen: Der deutsche Krieg von 1866

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Bajonnet gegen Säbel, während die Hinteren Glieder ihre 
Kugeln in die Reihen der Angreifenden senden! — Was 
wun geschah? Welche Feder ist fähig, nur ein annäherendes 
Bild von dem, was nun folgte, zu geben? Wer war ihr 
Augenzeuge? Die da kämpften, gewiß nicht! Denn sie 
sahen nur geschwungene Säbel über ihrem Haupte und 
Pferdeköpfe vor ihrer Brust — oder blinkende Basonnette, 
die ihnen entgegengestreckt wurden, und jene unheimlichen 
Rauchwölkchen, denen stets im Augenblicke darauf ein 
Knall und dann ein Todesgeschrei folgte. Wie lange es 
währte, wer kann's sagen? Einige Minuten oder eine 
Ewigkeit! . . . Da wird es mit einem Male ruhiger, — 
das Geklirr der Waffen ertönt kaum, — nur hier und da 
ein vereinzelter Schuß . . . dann wird es ganz ruhig . . . 
der Rauch und Staub verzogen sich, und das Quarre des 
Oberst-Lieutenant de Barras stand, obgleich mit zahlreichen 
Lücken, immer noch aufrecht da und bereit, wenn's nöthig, 
noch einen Angriff abzuschlagen. Die Hannoveraner flohen 
in wilden Zügen und aufgelöst von dannen, hier und da 
noch von einer preußischen Kugel erreicht. . . ." 
Aus der Mitte einer Schaar berliner Landwehrleute, 
die aufgefordert wurde, sich zu ergeben, erscholl in viel¬ 
fachen Stimmen die bekannte Redensart: „Js nich!" — 
In Bezug darauf und auf den sich daran knüpfenden 
Vorgang erschien bald nach dem blutigen Tage folgendes 
Gedicht von Th. Fontane: 
Js nich. 
Berliner Landwehr, Gewehr in Hand, 
Steht bei Langensalza im Sonnenbrand,
	        
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