140. Gottes Huld. 141. Tage und Stunden.
140.* Gottes Lulid.
Leit vergeht und Jahr um Jahr,
Gottes Huld bleibt immerdar!
Sein getreues Auge wacht
über mir in jeder Nacht,
seine Liebe gehbet auf
neu mit jedes Morgens Lauf;
seine Vaterhand erhält
Sonn' und Mond und alle Welt,
er bewahrt, erhält aueh mich,
liebet mieh so vaterlich.
141. Tage und Stunden.
I. Wie lange eine Stunde währt, hat jedes Schulkind schon
manchmal erfahren. Eine Stunde ist schnell dahin, befonders wenn
man eifrig und mit Lust arbeitet und lernt. Nur faulen Leuten
wird die Zeit lang. Wer seine Hände nimmer ruhen läßt vom
frühen Morgen bis zum späten Abend, dem vergeht ein Tag so
schnell, er weiß nicht, wo er hin ist. Und doch hat ein Tag 24
Stunden! Freilich kann der Mensch nicht hinter einander 24 Stunden
arbeiten; er thut es gewöhnlich den Tag über, d. h. so lange es
hell ist; doch müssen viele Leute auch die Nacht zu Hilfe nehmen,
so viel haben sie zu thun. Tag und Nacht zusammen machen einen
Tag von 24 Stunden. Ein solcher Tag beginnt aber nicht erst,
wenn es hell wird, nein, der fängt immer schon in der Mitte der
Nacht an und währet wieder bis zur nächsten Mitternacht. Man
zählt jedoch nicht alle 24 Stunden des Tages hinter einander fort,
sondern man zählt 12 Stunden von Mitternacht bis Mittag und
wieder 12 Stunden von Mittag bis Mitternacht Man muß daher
z. B. unterscheiden früh um 8 Uhr und abends um 8 Uhr, vor—
mittags um 11 Uhr und nachts um 11 Uhr, früh um 8 Uhr und
nachmittags um 3 Uhr. Es ist 3 Uhr früh, d. h. es sind nach
Mitternacht 3 Stunden verflossen. Es ist nachmittags um 3 Uhr,
d. h. es sind nach Mittag 3 Stunden verflossen.
2. Eine Stunde teilt man in 2 halbe und in ¶ Viertelstunden.
Daher sagt man: es ist 9 Uhr, d. h. es sind seit Mitternacht
oder seit Mittag 8 Stunden verflossen und noch eine halbe Stunde
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