wählt. Eine solche Anordnung des Stoffes ist zwar hauptsäch¬
lich nur zu Gunsten des Gedächtnisses getroffen; doch hielt sich
der Verfasser hinsichtlich der Einwirkung auf Phantasie und
Gemüth davon überzeugt, daß in einem Handbuche dieses bei
dem geschichtlichen Unterrichte allerdings wichtige Moment nur
insofern zu berücksichtigen sei, als der Schüler bei selbstthätiger
Ausmalung des mitgetheilten Stoffes durch die Phantasie, sowie
bei der durch die Art der Darstellung in seinem Gemüthe ge¬
weckten Parteinahme für oder wider eine einzelne Person oder
eine ganze Zeit richtig geleitet werde. Eine weitere durch die
Darstellung zu erzielende Einwirkung auf Phantasie und Ge¬
müth der Schüler glaubte der Verfasser dem lebendigen Wort
des Lehrers überlassen zu müssen.
Das Geographische ist nicht in einem eigenen Abschnitte
behandelt, sondern dort eingefügt, wo es für die Auffassung der
nächstfolgenden geschichtlichen Ereignisse von _ Wichtigkeit war.
Solches schien deshalb zweckdienlich, weil die einzelnen Ter¬
ritorien in den verschiedenen Zeiten des Mittelalters durchaus
verschiedene Grenzen erhielten, deren Bestimmungen der Schüler
mit der Zeit, wo sie getroffen wurden, kennen lernen mag.
Die Grenzbeftimmungen wurden so viel möglich nur nach
oro- und hydrographischen Verhältnissen gegeben, wodurch
es dem Schüler möglich gemacht ist, auf jeder Karte sich
zurecht zu finden, wodurch er aber auch zugleich zum eigenen
Anfertigen von historisch-geographischen Karten veranlaßt wird,
was gewiß für klare Anschauung und feste Einprägung von
Nutzen ist.
Die Marginalien enthalten kurze Jnhaltsanzeigen und kön¬
nen bei Repetitionen größerer Abschnitte jedenfalls mit Vortheil
benutzt werden.
Die synchronistischen Tabellen am Ende des Buches geben
eine Uebersicht der Geschichte der europäischen Völker, welche
mit den Deutschen in nähere oder entferntere Berührung kamen.
Münster im Oktober 1856.
Der Verfasser.
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