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nischen Wesen am meisten an bestimmte Temperatur-Grenzen
gebunden sind.
Ihr Gedeihen wird überdies durch die Form und Menge
des Niederschlags, und häufig weniger durch die mittlere Jah-
res-Temperatur, als durch die Temperatur der Jahreszeiten
bedingt. — Darum nimmt die Mannigfaltigkeit und Größe der
Gewächse, die Verschiedenheit der Sommer- und Winter-Vegetation
mit der wachsenden geographischen Breite und absoluten Höhe ab;
darum wird auch die Art der Vegetation von der Form und Menge
des Niederschlags bedingt; darum findet der Laubfall in mittleren
Breiten periodisch statt, und darum haben die Polargegenden
noch eine Sommer-Vegetation, bei einer das Pflanzenleben ganz
ausschließenden mittleren Jahres-Temperatur.
Mit Berücksichtigung dieser Satze betrachten wir die äußersten
Grenzen des Vorkommens gewisser, vorzugsweise der Kultur-
Pflanzen, nicht allein vom Aequator polwärts, sondern auch vom
Meeresspiegel aufwärts, als Klima-Grenzen, durch welche,
innerhalb der durch die verschiedenen Formen des Niederschlags be-
zeichneten Haupt-Klimata (Zonen und Regionen), klimatische Un¬
terabtheilungen gebildet werden. —
Dritter Abschnitt.
A u st r a l i e it.
I. Das Festland von Australien.
1. In Neu-Holland ist die Form des Flachlandes vorherr¬
schend; ihm fehlt ein eigentliches Hochgebirgsland; die vorhandenen
Erhöhungen erscheinen als Rand- und Küsten-Gebirge und sind
durch breite Einsenkungen von einander getrennt. Das flache (?)
Innere ist wahrscheinlich ohne bedeutende Unebenheiten. Dies Flach¬
land verbreitet sich an den Küsten von De Witts- , Eendrachts-
und einem Theile von Nuyts-Land bis ans Meer. Die übrigen
Gestadeländer sind in größerer oder geringerer Entfernung vom Meere
gebirgig, vorzüglich die östlichen und die nordöstlichen.
2. Das ost-australische Gebirgsland ist am bekann¬
testen, wahrscheinlich auch am bedeutendsten, reicht von der Baß-
Str. längs der Küste bis K. Sandy, und scheint nicht im Zusam¬
menhänge mit den unerforschten Gebirgen der N.O.-Küste zu seyn;
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