Full text: Leitfaden der Weltgeschichte

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§. 16. Israel als Familie oder die Patriarchenzeit. 
das Er ihm zeigen werde, indem er ihm zugleich verhieß, daß er ihn 
zum großen Volke machen und durch ihn alle Geschlechter aus Erden 
segnen wolle. 
Abram gehorchte im Glauben und zog mit seinem Bruderssohn Lot 
nach Kanaan, wo er als Fremdling mit seinen Heerden unter den 
abgöttischen Einwohnern umherzog und ihnen den Namen Jehova's ver¬ 
kündigte. Während einer 25 jährigen Wartezeit wurde sein Glaube 
durch mancherlei Proben befestigt und bewährt. Nach derselben er¬ 
neuerte Gott seinen Bund mit ihm, setzte die Beschneidung ein und 
gab ihm den Namen Abraham. Erst jetzt sah dieser den Anfang von 
der Erfüllung der Verheißungen Gottes in der Geburt seines Sohnes 
Isaak, welchen er als Eigenthum des Herrn ansehen sollte, weßhalb 
auch Gott zur höchsten Probe seines Glaubens diesen Sohn von ihm 
zum Opfer verlangte, doch seinen Willen, für die That nahm und ihm 
die Verheißungen aufs Neue bestätigte. 
Isaak wandelte in der Stille duldend den Weg seines Vaters 
Abraham durch manche Glaubensproben, durfte aber ebenfalls die ver¬ 
heißene Gnade Gottes erfahren. Von den beiden Söhnen, welche ihm 
Rebekka gebar, sollte der jüngere, Jakob, Erbe des Segens werden, 
während Isaak denselben dem älteren Esa u zugedacht hatte. Ander 
wirklichen Ertheilung des Segens wurde der fast blind gewordene Vater 
durch die List der Rebekka und Jakob's verhindert, worauf letzterer 
vor dem erzürnten Bruder nach Mesopotamien entfliehen mußte. Schon 
unterwegs wurde der über seine Schuld betrübte und besorgte Jakob 
in dem Traumgesicht der Himmelsleiter durch die Verheißung getröstet, 
daß von ihm der Völkersegen kommen solle. 
Zwanzig Jahre lang diente Jakob seinem Oheim Laban um seine 
beiden Töchter Lea und Rahel und um einen Antheil an den Heer¬ 
den und kehrte durch viele Sorgen und Prüfungen geläutert mit seinen 
eilf Söhnen wieder nach Kanaan zurück. Unterwegs wurde ihm der 
zwölfte, Benjamin, bei Bethlehem geboren, und Jakob selbst erhielt 
-bei Gelegenheit seines Gebetskampfes mit dem Herrn den Namen Israel 
(Fürst oder Streiter Gottes). 
Nach dem Tode seines Vaters lebte Jakob als Fremdling in dem 
gelobten Lande, bis die Unthat seiner Söhne, welche sie an ihrem 
Bruder Joseph verübten, in der Hand Gottes das Mittel wurde, 
ihn mit seiner Familie nach Aegypten zu führen, wo die Erfüllung der 
Verheißungen ihren Anfang nehmen sollte. Der durch Gottes Gnade 
bewahrte und später zum obersten Reichsbeamten ernannte Joseph 
lud seinen Vater nach Aegypten ein und wies ihm das fruchtbare Weide¬ 
land Gosen an, wo sich sein ganzes Haus, das mit ihm, Joseph und
	        
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