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§. 21. Saul's Regierung.
ten, der ihnen dann in ihrer Noth muthige Glaube ns Helden er¬
weckte, welche sie wieder vom Druck erlösten und zur verlassenen Bun-
des-Ordnnng zurücksührten. Solche Helden, Richter genannt, waren:
Athniel, Ehud, Samgar, Barak (mit ihm die Prophetin Debora)'
Gideon, J ephth a,S im son. Während dieser Richterzeit, welche etwa
320 Jahre währte, stund jeder Stamm für sich abgesondert unter seinen
Stammesfürsten, ohne daß ein gemeinschaftliches Oberhaupt vorhanden
gewesen wäre. - '
Der letzte und bedeutendste unter den Richtern war Samuel 1140
Er erneuerte den Bund des Volks mit Jehova, demuthigte -mit ge-^ Ehr.
waltiger Hand die übermächtig gewordenen Philister und erwarb sich
ein besonderes Verdienst um Israel dadurch, daß er Prophetenschu¬
len errichtete, in welchen begabte Jünglinge und Männer zusammen
lebten und herangebildet und so eher befähigt wurden, Propheten zu
werden, d. h. Offenbarungen vor: Gott zu empfangen und dieselben dem
Volke und den Königen zu verkündigen. Diese Prophetenschulen wurden
ein Hauptmittel zur Reubelebnng des Volks als Nation.-
4 Israel theokratische Monarchie.
1. Saul's Regierung.
§.21. Als Samuel alt war, und seine Söhne als Unterrichter das
Recht beugten und nicht in seinen Wegen wandelten, verlangte das Volk,
das die Sitten der Heiden nur gar zu gerne nachahmte, einen sicht¬
baren König, den sie, obwohl gegen den Willen Samuels, im Jahre1095
erhielten. Saul, aus dem Stamme Benjamin, war der Erwählte, der
aber erst nach seinem Sieg über die Ammoniter allgemeine Anerkennung
fand, und nachdem Samuel sein Richteramt niedergelegt hatte, anfangs
im Sinne der theokratischen Verfassung regierte.
Allmählig aber verfiel er in weltliche, selbstsüchtige Politik, verließ
das göttliche Gesetz und wurde deßhalb vom Herrn verworfen.
Nun erhielt Samuelvon dem-Herrn den Befehl, den jungen David,
Jsai's Sohn, aus dem Stamme Juda, in der Stille zum Könige zu
salben. Bald kam derselbe an den Hof, um den von einem finstern
Geiste gequälten König durch sein Saitenspiel zu erheitern, schlug den
Riesen Goliath, und wurde des Königs Schwiegersohn. Als er aber
nach mehrern Siegen über die Philister der Liebling des Volkes wurde,
fieng der darüber mißtrauisch gewordene Sanl an, ihn mit großer Er¬
bitterung zu verfolgen. David mußte sich in Höhlen und Wüsten ver¬
bergen und zuletzt zu dem Philisterkönig Achis flüchten. Aus dieser schwe-