28 §. 27. Der Untergang des Reiches Juda. §. 28. Israel im Eril.
war der König Salmanassar von Assyrien, welcher das Strafamt über
das Reich Israel ausübte, indem er nach dreijähriger Belagerung
722 Samarla eroberte und das Volk des Zehnstämmereichs in die afsy-
*° 6,r-rtfdf)e Gefangenschaft abführte. Einer seiner Nachfolger schickte in
die verlassenen'Städte heidnische Eolonisten, welche sich mit den noch
vorhandenen Israeliten vermischten und so das Volk der Samariter
bildeten.
4. Der Untergang des Reiches Juda.
§. 27. Iud a's Fall wurde durch einige fromme Könige noch aufgehalten,
Jerusalem durch Hiskia's Gebet vor dem Schicksal Samaria's bewahrt,
das ihm der assyrische König Sanherib bereiten wollte. Sein Heer
wurde vom Engel des Herrn geschlagen, er selbst nach seiner Heimkehr
ermordet. Hiskia's frommer Urenkel, Jofias, der 642 zur Regierung
kam, rottete den unter seinen beiden Vorgängern eingerissenen Götzen¬
dienst wieder aus, aber schon sein Sohn wandelte wieder auf bösen
Wegen, so daß Juda dafür von Pharao Necho zinsbar gemacht wurde.
Beide aber, Aegypten und Juda, mußten sich unter den gewaltigen Er¬
oberer Nebukadnezar beugen, welcher den Necho 606 bei Kar che¬
misch (Circesium) schlug, das Reich Juda den Babyloniern zinsbar machte
und viele Vornehme (unter ihnen den Daniel) mit sich nach Babylon
führte. Von diesem Jahr an rechnet sich die 70jährige babylonische
Gefangenschaft der Inden. Als der letzte König von Juda, Zede-
kias, abtrünnig wurde, kam Nebukadnezar wieder, zerstörte
558I erusalem, verbrannte den Tempel, nahm den König gefangen, und
führte ihn mit den meisten Einwohnern des Landes nach Babylon.
5. Israel im Eril.
§. 28. Da saßen sie nun an den Wassern zu Babel und weinten, wann sie
an Zion gedachten; denn die Drohungen des Gerechten und Heiligen
hatten sich schrecklich an ihnen erfüllt. Doch sollten sie ihn auch wieder
als den Gnädigen und Barmherzigen kennen lernen, welcher ihnen ver¬
heißen hatte: „So ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, will ich
mich von euch finden lassen, und will euer Gefängniß wenden".
Aeußerlich zwar hatten, es die gefangenen Juden nicht so schlimm;
mehrere vornehme jüdische. Jünglinge kamen an den Hof und erlangten
als Statthalter großen Einfluß, vor allen der Prophet Daniel. Er
war es, der dem stolzen Welteroberer Nebukadnezar das Bekennt-
niß abnöthigte: „Der Gott Israelis ist ein Gott über alle Götter und
ein Herr über alle Könige"; und der mit furchtlosen: Prophetenmuth