Full text: Leitfaden der Weltgeschichte

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§. 64. Roms Ausbreitung über Unteritalien. 
3. Roms mittlere Zeit. 
(Dittmar'S htstor. Atlas. Taf. VI.) 
1. Noms Ausbreitung über Unteritalien. 
§. 64. Nachdem die Kämpfe der Plebejer und Patrizier über die Rechts¬ 
gleichheit beendigt waren, konnte Rom seine Herrschaft noch weiter aus- 
breiten. Dies geschah zunächst 
343 — 290 in drei Kriegen gegen die Samniter, ein tapferes und den 
v-Chr-Römern an Zahl überlegenes Bergvolk des südlichen Mittelitaliens. 
Im ersten samnitischen Kriege siegten die Römer unter 
Valerius Corvus, und unterwarfen zu gleicher Zeit die Latiner 
vollends ganz, wobei sich besonders Decius Mus durch seine Aufopfe¬ 
rung für das Vaterland und Manlius Torquatus durch die Strenge 
gegen seinen eigenen Sohn auszeichneten. 
Im zweiten Kriege siegten Qu in tus Fabius undPapirius 
Cursor; nachher aber wurde ein römisches Heer in den caudinischen 
Pässen von dem Samniterfeldherrn Pontius eingeschlossen (321) und 
mußte durchs Joch gehen. Den mit den Besiegten geschlossenen Friedens¬ 
vertrag aber genehmigte der Senat nicht, sondern setzte den Krieg fort, 
während dessen auch die Etrusker, nach einem Siege des. Qu int ns 
Fabius Maximus über sie, Roms Oberhoheit anerkennen mußten. 
Im dritten samnitischen Kriege (298), zu welchem sich die 
Samniter mit den Etruskern, Umbrern und Galliern verbunden hatten, 
verloren sie nach mannhaftem Widerstand ihre besten Feldherren, Egna- 
tius Gellius und Pontius, und mußten sich (290) Rom unter-' 
werfen, nachdem der durch seine Tapferkeit und einfache Lebensweise be¬ 
rühmte plebejische Cónsul M. Curius Dentutus einen entscheidenden 
Sieg über sie gewonnen hatte. 
In der Sorge vor der wachsenden Macht Roms traten nun meh¬ 
rere Völker Süd-Italiens mit der mächtigen Handelsstadt Tarent in 
Verbindung, um den Römern entgegen zu treten. 
Nachdem zuerst die Lucaner und Bruttier das römische Schwert in 
verschiedenen Schlachten gefühlt hatten, führte die Wegnahme römischer 
Schiffe und die pöbelhafte Beleidigung des römischen Gesandten zu Tarent 
282 den tarcntinischen Krieg herbei. Denn Tarent rief den König Pyr- 
rhus von Epirns zu Hilfe, und dieser kam in der Hoffnung sich in 
Italien ein Reich zu erkämpfen. 
Als die Römer gegen ihn anrückten, besiegte er sie (vorzüglich mit 
Hilfe zweier, ihnen ungewohnter Elephanten) in der blutigen Schlacht 
bei Heraklea am Siris (280). Nach vergeblichen Versuchen, die
	        
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