Object: Deutsches Reich, Königreich Sachsen (Teil 4)

VI. Elbtalkessel. 
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Der Elbtalkessel hat eine sehr geschützte Lage; er ist mit 9° mittlerer § 232. 
Jahreswärme die mildeste Gegend Sachsens. 
Wirtschaftskundliches. Die günstigen klimatischen Verhältnisse haben § 233. 
den Elbtalkessel, besonders die Lößnitz zu einem Gebiete des Blumen- 
und Gartenbaues, der Obstkultur, ja sogar des Weinbaues, der 
Kunst- und Handelsgärtnereien und Baumschulen gemacht. 
Abseit des Stromes sind als Folge eiszeitlicher Bedeckung Gebiete 
fruchtbaren Lößbodens sowie auch dürren Sandbodens anzutreffen. 
Die Meißener Pflege und einige Gegenden des erzgebirgischen Elbtal- 
gehänges sind ausgezeichnete Ackerbaugebiete. 
Links der Elbe ist der Wald auf der Höhe fast verschwunden. Hingegen 
dehnen sich rechts des Stromes auf der sandigen Hochfläche die Dresdener 
Heide und der Moritzburger Wald aus. 
77. Drahtseilbahn von Loschwitz nach dem Weißen Hirsch. Zog sich das alte Dörfchen 
Loschwitz an der Elbe und im Grunde des Loschwitzbaches hin, so hat sich jetzt der freundliche Villenort 
mit seinen in Grün gebetteten Landhäusern längst den Hang hinauf bis zur Hochfläche ausgedehnt und ist 
mit dem rasch emporgeblühten, vornehmen Orte Weißer Hirsch verwachsen. Eine Drahtseilbahn vermittelt 
den namentlich Sonntags infolge der Nähe der Residenz außerordentlich lebhaften Verkehr zwischen Losch- 
witz und der etwa 100 m über dem Elbspiegel gelegenen Höhe. 
Zahlreiche Steinbrüche bauen Granit und Syenit ab. Die nahen § 234. 
Porzellanerdelager fchufeu die keramische^ Industrie Meißens, an deren 
Spitze die berühmte Königliche Porzellanmanufaktur steht. Ziege- 
leien und Töpfereien sind zahlreich vorhanden. Der Planensche Grund, 
Pirna und Radeberg besitzen Glasindustrie. 
1 Lößnitz wie Leisnig bedeuten „Waldheim". 
- Keramisch kommt vom griechischen Wort keramos, d. i. Ton.
	        
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