VI
Am meisten wird man an der geographischen Hälfte
der sechsten Abtheilung zu tadeln finden. Vor¬
aussehend, daß der (gim des wohlfeilen Preises willen)
beschränkte Umfang des Buches keine nur notdürftigst
genügende Erdbeschreibung fassen wurde, war ich An¬
fangs entschlossen, durchaus nur summarisch zu verfah¬
ren. Erst da die Presse schon den sechsten Abschnitt
vornehmen sollte, bemerkte ich, daß, durch sparsamen
Druck, mehr Raum gewonnen war, als ich vermuthet
harte. Dieß erzeugte den späten Entschluß, über
Deutschland etwas mehr zu sagen. Aber was? —
Auch bey hinreichender Zeit und Muße würde die Wahl
des Wichtigsten, bey so wenig Raum, schwierig gewesen
seyn. Noch schwieriger wurde sie durch den Drang der
Umstände. Ich gab also, was sich in der Eilfertigkeit
geben ließ, eine bloss Nomenclatur mit Angabe des
Fiächenraums und der Bevölkerung. In beider Hin¬
sicht habe lch vorzüglich das treffliche Lehrbuch der
Geographie von G u t s M u t h s benützt. Ich
bitte indeß, meine wahrscheinlich begangnen Fehler nicht
auf Rechnung dieses Kenners zu schreiben. Nach der
Erscheinung seines Werkes haben sich schon wieder Ver¬
änderungen ereignet. Leicht konnte ich also in Irrthü¬
mer verfallen, indem ich den neuesten politischen Zustand
darstellen wollte. Bey einer zweyten Auflage werde ich
die Fehler verbessern, zumal da, bey dem fortdauernden
Wechsel der Staatsverhältnisse, das hier abgedruckte
doch nicht bleiben dürfte, wenn es auch für den gegen¬
wärtigen Augenblick vollkommen richtig wäre.
Statt der in den meisten Volksschul - Lesebüchern
vorkommenden weit ausholenden Geschichte der alten
Deutschen, habe ich, im siebenten Abschnitte,
blos den in religiöser und politischer Hinsicht merkwür¬
digsten Zeitraum ausgehoben^
Einen