0
1Y7
««£>/ -er Spanier Spinola mit 24,000 Mann (August
162O) und bemächtigte sich der meisten festen Plätze. K.
Ferdinands persönlicher Haß gegen den Churfürsten
Friedrich von der Pfalz leitete ihn, al6 er denselben
(Inner 1621) eigenmächtig mit der Acht belegte. Her.
zog Max l. vollzog dieselbe (Mai 1621) tu der Ober.
Pfalz, die Spanier thaten, mit wilder Grausamkeit, daö.
selbe in der Unterpfalz. Doch schlug der Graf von
MannSfeld den baicrischen General Tilly (29. Avril
.1622) bei Wiesloch; Tilly aber besiegte (6. Mai) den
Alliirren des geächteten Friedrichs, den Markgrafen von
Baden Durlach, bei Wimpfen, und den Prinzen Cbri-
stian von Braunschweig bei Höchst (20. Juni), Heidel¬
berg und Mannheim sielen in Tillys Hände. —
Die pfälzische Churwürde, welche Baiern seit
Len Zeiten der goldenen Bulle (1356), so oft vergeblich
ansprach, auf seinen Freund, den Herzog Maximilian
von Baiern übertragen zu können, eröffncte Ferdi.
uand (Iäner 1623) einen Cbur. und Fürstenlag zu
Regensburg, größtentheilS aus katholischen Ständen und
Anhängern des Kaisers. Die Mehrheit der Stimmen er¬
klärte sich dafür, daß der Kaiser über die pfälzische
Chur frei bestimmen könne, nur drei Fürsten stimmten
für die Wiedereinsetzung des Geächteten. Der Kaiser
aber belehnte (25. Februar 1623) den Herzog Ma rimi-
li an l., noch während des Convents, mit der pfälzi-
schen Churwürde und dem Erztruchseßamte,
Loch Anfangs nur für seine Person, ohne Ausdehnung
auf die Wilhelmische Linie. *)
Frg. 151) Welchen Fortgang nahm der drei-
ßigjährigeGlaubenskriegin Deutschland, —
*) Representatio reipublicae ijermaniae. Norimfo. 1Ö57. 4. p.
383- — Christoph. Gewoldi antithesis ad Marq. F re he¬
rum. Monaeh. i6l2. 4. — Marq. Freheri epistola respon¬
soria ad Chph. Gewoldum Heidelb. l6l2. rc. — £ u;
nigs Neichsarchiv, part. spec. (Thl. V.) ©. 691 u. ÖQ5.—
Pet. Phil. Wolf Geschichte Maximilian I. und seiner
Zeit, til Theile. München 1807.— Zos. v. Sartorr
Geschichte der Stadt Donauwdrth. Frankfurt a. M. 177Y.