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eiligst nach Böhmen flohen. Leipzig ergab sich am 27.
November durch die Feigheit der Befehlshaber früher, als
nöthig gewesen wäre, (iie wurden von dem Kurfürsten
dafür zur Rechenschaft gezogen. Die Stadt mußte das
ganze schwedische Heer neu kleiden und die Plünderung
mit 3 Tonnen Goldes abkaufen, wozu aber auch die frem¬
den Kaufleute beitrugen. Leipzig blieb von da ab.7 Jahre
und 8 Monate bis zum 1. Juli 1650 in schwedischen
Händen. Bester als Leipzig vertheidigte sich Freiberg
unter seinem wackern Befehlshaber H e r r m a n n von S ch w e i -
nitz vom 27. December 1642 bis den 17. Februar 1643,
bis der kaiserliche Feldherr Piccolomini die^ Stadl ent¬
setzte und die Schweden in die Lausitz drängte. Der
Kurprinz und des Kurfürsten Bruder August, denen die
Noch des Landes zu Herzen ging, wollten gern einen Neu¬
tralitätsvertrag für dasselbe schließen, sie fanden mit ihren
Anträgen aber kein Gehör.
Im folgenden Jahre erhielt Sachsen eine kurze Er¬
leichterung, weil Dänemark den Schweden den Krieg
erklärt hatte und letztere gegen die Dänen zogen. Der
Kurfürst wollte nun die schwedischen Besatzungen aus
seinen Städten vertreiben und deshalb währten die Kriegs¬
drangsale doch noch immer fort. Bald aber sollten sie wie¬
der in vielfach verstärktem Maaß über das beklagenswerthe
Land Hereinbrechen. Torstenson kehrte 1644 nach
Sachsen zurück, vernichtete im December bei Jüterbogk
einen sächsischen Heerhaufen, den der Kurfürst den Kai¬
serlichen zu Hilfe gesandt hatte, verbrannte Pegau, und
verlegte sein Heer in die kursächsischen Lande in die
Winterquartiere. Mehr als noch jemals wurde das Land
nun durch Lieferungen, Brandschatzungen und Plünderungen
heimgesucht, denn der schwedische Befehlshaber wollte
den Kurfürsten dadurch zwingen, einen Waffenstillstand ab,
zuschließen, da er gesonnen war, in die östreichischen
Lande einzudringen. Johann Georg hatte aber kein
Herz für das Weh seines Volkes, er hörte nur auf die
Rathschläge seines östreichisch gesinnten Hofpredigers
Hoe von Hoenegg und seiner, an den Kaiser verkauften
Räthe, Sebottenvorf und Metsch und opferte die letzten
Kräfte seines Landes dem Hause Oe streich auf. Endlich,