König Friede. Wilhelm I. Friedrich II. 349
len und den Orden vom schwarzen Adler. Er erhielt das
Privilegium de non appellando, brachte aus der orani-
schen Erbschaft Mörs und Welsch-Neuburg (Neufschatel)
an sich und kaufte die Grafschaft Teklenburg. — Sein
Sohn und Nachfolger, König Friedrich Wilhelm I,
schrankte den prächtigen Hofstaat seines Vaters ein, be,
völkerte die durch die Pest verödeten Provinzen, verbietet
fremde Maaren und befördert hu,gegen das einheimische
Fabrikwesen, errichtet die Kriegs - und Domainenkammern
in den Provinzen und da» Oberdirektsrium zu Berlin,
nimmt die, der Religion wegen vertriebenen Salzburger
auf, und erwirbt von Schweden einen Theil Pommerns —
Sern Sohn, Friedrich II (der Große) (1740), machte
nach Erlöschung des Habsburg - österreich. Geschlechts mit
Kaiser Karl VI, Ansprüche aus Schlesien und zwang
dessen Tochter und Erbin, die Königin von Ungarn, Ma¬
ria Theresia, ihm den größten Theil dieses Landes
abzutreten; auch unterstützte er oen Kaiser Karl VII, von
Baiern, in Verbindung mit Frankreich gegen Oesterreich,
Sachsen und England; nahm Ostfriesland in Besitz
(174;) und war zugleich unermüvet beschäftigt, Industrie,
Handlung und die Gerechrigkcitspflege in seinen Staaten
zu verbessern. — Die Eifersucht der benachbarten Machte,
besonders die Anschläge der Kaiserin - Königin, Maria
Theresia, veranlaßlen den siebenjährigen Krieg, den aber
König Friedrich mit Beistände Englands, Braunfchweigs
und Hessens, gegen Oesterreich, Frankreich, Rußland, Po¬
len, Schweden re., unter mancherlei Abwechselung und
mit großer Verwüstung seiner Provinzen und Deutschlands
tapfer führte und (176;) durch den Frieden zu Huberts¬
burg glücklich endigte. — ^ Als nachher bei entstandenen
Unruhen in Polen, Oesterreich und Rußland einige Theile