Die Römer erobern Gallien.
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sche Horde gewesen seyn. — Feigen und Trauben, welche
einstens aus Italien nach Gallien gebracht wurden, über¬
haupt die Annehmlichkeiten Italiens lockten die Gallier da¬
hin. Schon ein Bruder des Sigoves unternahm einen
Zug nach Italien. Diesem folgten nachher größere Haufen.
Endlich bemächtigten sich die Gallier Oberitaliens und so
entstand daslitalianische Gallien, von den Römern cisal-
ptnifches Gallien genannt, diesseits und jen¬
seits des Po.
' III. Um das Jahr z8oo fielen Gallier unter ihrem
Anführer Brennus in das römische Gebiet, zerstörten
Rom und belagerten das Kapitol, wurden aber endlich von
dem römischen Feldherr» Kamillus zurückzeschlagen. —
Ein andrer Haufen drang durch Griechenland nach Klein-
Asien, wo er der Landschaft Gallatien den Namen
gab.
IV. Nachdem die Römer ihre Herrschaft in Italien
befestigt hatten, verfuhren sie auch gegen die Gallier an¬
griffsweise. Sie bezwangen zuerst die in Italien wohnen¬
den Gallier (Gallia cisalpina) und, nach der Besiegung
Karthago'«, gingen sie selbst über die Alpen und bemäch¬
tigten sich eines Thesis des südlichen Galliens. — Um
diese Zeit waren die Gallier durch innere Uneinigkeiten ge¬
schwächt. Während sie von den Römern angegriffen wur¬
den, drangen auch deutsche Völkerschaften in Gallien. Die
Teutonen und Cimbrep droheten sogar, die Römer
wieder au« Gallien zu vertreiben. Sie richteten vier rö,
mische Heere zu Grunde. Endlich besiegte sie Caj. Ma¬
rius an der Rhone bet Aix und bei Veroellt. — Dar,
auf setzten die Römer die Eroberung Gallien« fort. Sle
unterwarfen die Allobroger und Arverner rc., und errichte-