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Maria I. Elisabeth,
derjahrig unter der Leitung des Protector Seymour,
welcher mit Hülfe de« Kanzlers Cranmer die refor-
mirte Religion einführte, wobei jedoch vom alten
papfiischen Gottesdienste viele« beibehalten wurde. Zu-
gleich fing in dieser Zeit das Seewesen der Engländer
sich zu heben an, und sie entdeckten den Weg nach Archan-
gel. — Der Protector wurde durch den rankevoilen Graf
Warwik (nachmal. Herzog von Northumderland) gestürzt,
welcher den König beredete, seine Schwiegertochter, 2o*
Hanne Gray, K. Heinrichs VIII Schwester Enkelin,
zur Nachfolgerin zu crlären. Aber auf Verlangen der
Nation mußte Eduard auch seine Schwester, Maria,
zur Nachfolgerin einseyen. —
Maria I, (155z), behauptete den Thron, und ließ
nicht nur den Herzog von Northumberland, sondern auch
die unschuldige Johanne Gray, nebst deren Gemahl
und Vater hinrichten. Darauf stürzte sie auch die Kir¬
chenreformation um und unterwarf England wieder dem
, Papste; wer nicht einstimmte,, wurde verbrannt. Sogar
vermahlte sie sich mit dem K- Philipp n von Spanien,
und da sie an dessen Kriege gegen Frankreich Theil nahm,
ging Calais, der letzte Platz, den die Engländer noch in
Frankreich besaßen, verlohren. —
Elisabeth, (1558), Heinrich« VIII zweite Tochter,
führte die Reformation und den Supremat -eit) wieder
ein und ließ eine neue Kirchenverfassung entwerfen, worin
gleichfalls vieles von dem hierarchischen Kirchenwesen bei¬
behalten wurde, wodurch die Parteien der Nonconfor-
misten, Presbyterianer und Puritaner entstan¬
den. — Zugleich war sie bedacht, der Uebermacht Spa¬
niens Grenzen zu setzen. Philipp II wollte sie zwar
auch heyrathen; sie hielt ihn aber mit Zögerungen hin