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zer Beinkleider. Sie ließen sich, so weit sie blos waren,
reichlich mit klebrigen Salben von Wachs und Ocl bestreichen,
damit sie von ibrcm Gegner nicht leicht gepackt werden konn¬
ten. Die Faustschlager (Púgiles) suchten sich einander mit
der Faust zu Boden zu schlagen. Sie bedeckten ihre Hände
bis zum Ellenbogen mit Handschuhen, in welche Blei oder
Eisen eingenäht war, damit sie sich derbere Streiche versetzen
konnten. Sie schlugen so lange auf einander los, bis sie
ihren Gegner zwangen, sich für überwunden zu erklären. Die
Ringer schlugen nicht, sondern bemühten sich nur, einander
zu Boden zu werfen, und setzten selbst noch, auf der Erde
liegend, den Kampf so lange fort, bis einer den andern
unter sich brachte und ihn so lange drosselte, bis er sich zur
Aufhebung der Hand für besiegt erklärte. — Solche Käm¬
pfer mußten sich im Essen, Trinken und Schlafen sehr mäßig
halten, um ihre Gewandtheit nicht zu verlieren.
Beim D.scuswurf kam es vorzüglich auf die Stärke
des Arms an. Der DiscuS war eine große Wurfscheibe von
Erz, Eisen oder Stein, von linsenförmiger Gestalt, mit
einem Loch in der Mitte, durch welches ein Riemen gezogen
war, an welchem man den Stein mit der ganzen Kraft deS
Arms so weit zu schleudern suchte, als man cs vermochte,
denn wer ihn weiter als alle Andern warf/ der wurde als
Sieger ausgerufen.
135.
Fortsetzung. Die trojanischen Spiele und
Thierkampfc. Land-und Seetreffen.
Die trojanischen Spiele (Dust! Drojss) waren
Scheingefechte zu Pferd, die von Jünglingen aus patrizi-
jchen Familien vorgenommen wurden, und wobei sie man-
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