201
Asiatische Staaten.
F. Asiatische Staaten.
Das schöne, fruchtbare Asien sank immer tiefer in
die Rohheit. Die mächtigen Reiche, von welchen wir
in dem vorigen Zeiträume horten, sind schon wieder
verschwunden; in dem Norden drangen aus Europa die
Russen vor, in Mittelasien trieben sich mongolische Hor¬
den herum, nur in Südasien treffen wir noch einige
Reiche an, welche in etwas unsre Aufmerksamkeit auf
sich ziehen: Persien, Ostindien, und Sina. West¬
asien fiel unter die Herrschaft der Osmanen.
9) p c r ft e n.
Dieses Reich hatte sich etwas vergrößert, als 1508
Ismael Sofi die Turkmanen wieder vertrieb. Die
Sofi's herrschten bis 1722; aber ihre Geschichte ist
äußerst verworren, und wir finden nur dieses einzige
bewähret, daß diese Regenten menschliche Ungeheuer
waren. Der siebente Sofi, Sch ach-Ab bas, besaß
allein bei seiner Grausamkeit noch Muth und Verstand,
welcher daher in mehreren Hinsichten Ordnung einführte,
welche seine schwachen Nachkommen sogleich wieder zer¬
störten.
6) Ostindien.
Dieses Land wurde nach Gama's Entdeckung des See¬
weges der Hauptpunkt des Handels; und von dieser Zeit
an unterschieden sich hier vorzüglich zwei Besitzungen:
«0 die Besitzungen der Mongo ln, und /3) der Eu¬
ropäer.
1408 stiftete der aus der Mongolei vertriebene
Ehan Babnr mit seinen Mongoln ein eignes Reich.
Dehli war die Hauptstadt. Sein Nachfolger Hc-
mayum vergrößerte daffelbe, und Aureng-zeb ver¬
drängte 1657 diese, ihrer Grausamkeit wegen verhaßte
Dynastie.