Full text: Erster Unterricht in der Weltgeschichte

54 Macedo ni en. 
Hoffnung zu dem macedonischen Throne; er flüchtete 
sich daher aus Theben, und trat in Macedonien zuerst 
als Vormund seines fünfjährigen Neffen Amputas 3 
auf, ordnete, und hob das Kriegswesen, besonders durch 
die Errichtung der Phalanx, versagte die übrigen Thron¬ 
bewerber, demüthigte die aufrichrischen Macedonier, 
besiegte die unruhigen Nachbarn, und ließ sich als König 
von Macedonien ausrufen. 
Nachdem Philipp die innere Kraft seines Rei¬ 
ches vermehret hatte, faßte er größere Eroberungs¬ 
plane ; zuerst bemächtigte er sich der griechischen Kolonien 
in Macedonien, bald aber warf er sein Augenmerk auf 
Griechenland selbst. Nach mehreren Versuchen glückte es 
ihm erst, Antheil an den griechischen Angelegenheiten 
zu erhalten. Diese Einmischung war für die Griechen 
sehr nachtheilig; denn 338 besiegte er die Thebaner und 
Athener bci Chäronea, und Griechenland gerieth dadurch 
unter seine Oberherrschaft. Gemeinschaftlich mit den 
Griechen machte er nun den Plan, das persische Reich 
anzugreifen; an der Ausführung hinderte ihn der Tod. 
Er siel 336 durch Meuchelmord. 
Sein Nachfolger war sein Sohn Ater an der, 
ein in der Geschichte merkwürdiger Mann, welcher in den 
damals bekannten drei Erdtheilen Staatsumwalzungen 
bewirkte. 
Alexander hatte eine gute Erziehung genoffen; denn 
ausgezeichnete Männer jener Zeit waren seine Lehrer, und 
Erzieher. Er erkannte dieses auch dankbar: «Melnem 
Vater- war sein Ausdruck, verdanke ich mein 
Leben; m e i n e n Lehrern aber die Anwendung 
dieses Geschenkes.» Er zeigte als Knabe schon 
vielen Sinn für das Große, aber auch eine vorherrschende 
Ehrsucht und Kühnheit. Ganz richtig mögen wir ihn 
wohl nicht beurthcilen können, weil er gerade mitten 
der Ausführung seiner größten Plane starb.
	        
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