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Petersilie, der Mohrrübe, wie ein Schirm beisammen stehen;
ferner der Taback, der aus Amerika zu uns gekommen ist,
und welchen junge Leute, die noch wachsen, am wenigsten
rauchen sollten; der gute, nutzbare deutsche Ulmbaum oder
die Rüster, und die noch nützlichere Kartoffel. Diese kam
erst vor etlichen 100 Jahren zu uns aus Ainerika durch
einen Mann, Namens Franz Drake. Dieser hatte einem
Freunde in England dieses Gewächs unter großen Empfeh¬
lungen zugesandt, und er hatte denn auch eine große Ge¬
sellschaft auf das erste Kartoffelgericht gebeten. Aber siehe,
es schmeckte ganz abscheulich, denn man hatte die Samen-
knollen, die oben am Kraut hängen, statt der eigentlichen
Kartoffel zugerichtet. Da ließ denn unser Freund die eben
erst angepflanzten Kartoffelfträucher alle aus seinem Garten
herausreißen; aber es war ein Glück, daß er einige Tage
nachher noch einmal durch seinen Garten ging und in einem
Feuer, welches der Gärtner sich angemacht hatte, zufällig
die eigentlichen Kartoffeln liegen sah, die er, bei näherer Un¬
tersuchung, denn bald für die werthvolle Frucht erkannte, die
sie war. Wir sagen freilich: zufällig, aber der liebe Gott
war wohl dabei, als er die Augen des Mannes auf die
Knollen im Feuer lenkte, und dachte damals schon an alle
die Millionen armer Leute, deren einzige Nahrung diese treff¬
liche Frucht einst ausmachen sollte.
Zur sechsten Klasse mit 0 Staubfäden gehören unter
anderen das Schneeglöckchen, die Maiblume, die Hyacinthe,
die Narcisse, die Tulpe, die Kaiserkrone, viele Lilienarten,
die Zwiebel, der Spargel, auch der Reis, der den Chinesen
das Hauptnahrungsmittel ist, aber auch uns gut schmeckt.
Die siebente Klasse zählt nur wenige Blumen; aus der
achten nennen wir nur die Heidelbeere und das Haide¬
kraut; in die neunte gehört der Lorbeerbaum und Zimmet-
baum, der auf der Insel Ceylon wohl 12-15 Ellen hoch
wird, und von dessen Rinde unser Zimmet herkommt; und
in der zehnten ist der schöne Mahagonybaum, dessen Holz
so sehr geschätzt ist, aber auch die lieblichen Alpenröschen,
die schönen Hortensien und Gartennelken.
Bei den nun folgenden Klassen darf man die Staub¬
fäden nicht mehr so genau zählen, denn deren finden
sich bei den dahin gehörigen Pflanzen gar viele, sondern
man muß vielmehr auf die Art und den Ort sehen, wie
und wo die Staubfäden angewachsen sind. Bei der zwölf¬
ten Klasse z. B. sind die Staubfäden, deren man zuweilen