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Seyfried Schweppermann das bakerische Heer iw*
merklich eine Wendung machen, deren Vorgang yon
den Oefterreichern in der Hitze der Schlacht nicht be¬
merkt, wovon aber die Folge sehr wichtig wurde.
Die Oesterreicher bekamen nämlich die Sonne, de«
Wind und Staub iu das Gesicht. Unmittelbar da¬
rauf sah man in der Ferne einige hundert Reiter her¬
an ziehen, welche über das Flüßchen Isen setzten,
das österreichische Panier führten, und Völker des
Herzogs Leopolds zu seyn schienen, so daß die Oester-
reicher, welche der Ankunft derselben mit unbeschreib¬
licher Freude entgegen sahen, nichts anders erwar¬
teten , als daß sie den Baiern in den Rücken falle«
würden. Es waren gewählte Kürassier, mit welche«
sich, auf Befehl des Schweppermanns, der Burggraf
von Nürnberg vor der Schlacht in den Hinterhalt ge¬
zogen, und welche er nun auf ein gegebenes Zeichen,
in der Absicht, der Schlacht den gewünschten Aus¬
schlag zu geben, herbeygeführt hatte. Das Erschei¬
nen und plötzliche Eindringen dieser Reiterey verbrei¬
tete über das österreichische Heer Schrecken und Un¬
ordnung, und das Drängen und Ausreißen wurde bald
allgemein. Das Hauptpanier, nebst dem Herzog
Heinrich von Oesterreich und einige hundert österrei¬
chische Ritter, siel dem Sieger in die Hände, und
zchetzt konnte sich auch Friedrich, welchen der lange
Kampf ganz erschöpft hatte, eines baierischen Ritt
ters, auf desserrSchild ein Rindsmaulzu sehen war,
nicht erwehren, und ergab sich an den Burggrafen
von Nürnberg, zu dessen Gefolg jener Ritter ge¬
hörte. Friedrich hatje an dem Kampfe ohne Unterlaß
einen persönlichen Antheil genommen, hatte mit eig¬
ner Hand viele Männer erschlagen, und erschraik
heftig, als man ihm ankündigte, daß man ihr, zum
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