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neuen Ruhme zurück. Im1.1516 errichtete er zu In¬
golstadt eine Akademie, oder litterarische Gesellschaft
X.) und im I. 1519 gab er (zu Augsburg) auch
eine griechische Grammatik heraus, durchreiste auf
Befehl des Herzog Wilhelm IV. ganz Baiern, um
Sammlungen für seine baierische Geschichte zu ma¬
chen, und verbreitete überall Neigung für die Littera-
tur, und Geschmack für die Lektüre klassischer Schrift
ten. Alle junge Leute von Stand und beßrer Er¬
ziehung lernten damals gründlich, und in kurzer Zeit
(Aventin selbst besaß eine besondere Geschicklichkeit,
feine Schüler binnen kurzer Zeit die lateinische
Sprache so zu lehren, daß sie, wie feine Selbst¬
worte lauten: H.uäinr6nt3 Orammsticae sä vn-
quem callerent) Latein, und beynahe alle Frauen¬
zimmer vomStande lernten es, und zwar unstreitig mit
grdßerm Nutzen, als mit der man itzt, (aus Mode,)
die französische lernt, und die deutsche vernachläßigt.
Auch in der deutschen Sprache drückte man sich mit
einer bewunderungswürdigen Kürze, Kraft und Nach¬
druck aus. Die baierische Kanzleysprache unter den
Herzogen Albert IV., Wilhelm IV., Albert V. wax
musterhaft, und vielleicht die beste in Deutschland,
so wie die damalige baierische Kanzleyschrift, plan¬
mäßig , und in allem Betracht unvergleichlich war»
Da die Landesfürsten (diese studirten bekanntermaft
sen auf der öffentlichen Schule zu Ingolstadt, wel¬
che damals von Fürsten und Grafen häufig besucht:
wurden), da die Landbeamten und Pfarrer, wenigst
grdßtentheils, mit dem klastischen Geiste der Wissen-;
schäften bekannt wurden: so konnte es nicht fehlen,,
daß solche Männer bald die Nothwendigkeit ein-,
sahen, auch für den gemeinen Bürger und Bauern t
Lehranstalten zu gründen, ufid ihn in solchen Kennt»*
nisssn.