nothwendiger Weise, Zusammenhalten mußte: so war¬
ten die Soldaten geiu-thigt, in den nassen kalten
Nachten auf freyem Felde- zu übernachten. Mitten
auf dem Marsche fiel plötzlich eine so strenge Kalte
ein, daß viele Pferde und Leute erfroren. Die Sol¬
daten mußten ans diesex Ursache, und weil seitwärts
immer ein feindliches Heer, unter Anführung des
Grafen von Anhalt marschirte, und die Armee un¬
ausgesetzt beunruhigte, in einer beständigen Bewe¬
gung scyn. Dazu kam noch ein fast gänzlicher Ab¬
gang an Lebensmitteln, indem man diese so ge¬
schwind nicht herbey schaffen konnte, als die Ar¬
mee fortgerückt war. Eö blichen daher täglich eine
Menge Soldaten todt, oper entkräftet liegen, und
es schien, daß derjenigen, welche man zurückließ,
bald mehrere seyn würden, als derer, welche noch
Kraft hatten, fortzurücken. Endlich den 7. Nov.
1620 ereignete sich, daß, da sich die dicken Nebel
plötzlich zerstreuten, die beyden Armeen, zu ihrer
Verwunderung, wahrnahmen, daß sie einander, ohne
es zu wissen, auf dem Marsch ziemlich nahe gekom¬
men waren. Die österreichischen Truppen waren da¬
mals noch einige Stunden zurück, und Maximi¬
lian würde nicht ohne Verlegenheit gewesen seyn,
wenn die Feinde entschlossen gewesen wären, also-
gleich anzugreifen ; da ihnen aber jener Zustand un¬
bekannt war: so sorgten sie vielmehr selbst für ihre
Sicherheit, und fingen an, sich auf einem nahe gele¬
genen Berg, welcher der weiße Berg genannt wird,
zu verschanzen. In. der Nacht rückten die österrei¬
chischen Truppen nach, und nun beschloß Maxi-
yrilian 1. den folgenden Tag, welches der achte-
Hovember war, das böhmische Heer kn seinen, in der
Eile aufgeworfenen, Herschanzungen anzugreifen. Auf
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