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jetzt zurückgegebcn. Wie magst du ferner noch Anspruch
machen auf jene? Du stehest mir ganz so aus, Kunz,
als würdest du sehr wohl zufrieden sein, wenn ich dir
meines Bruders Länder und die meiuigen dazu gäbe.
— Mein Kurfürst, entlaßt mich nicht so mit Hohn und
Spott! Thut es nicht! Eüer Fleisch und Blut möchte
es entgelten müssen! — Was war das? Du drohst,
Mensch? Doch daß du stehst, wie gnädig ich bin,
und wie wenig ich dich fürchte: so sollen dich meine
Wachen nicht ins Gefängniß werfen. Aber weg nun!
Weg von hier! —^ Lebt wohl, mein Herr! — Hof¬
fentlich! Und Kunz, Kunz, verbrenne mir die Fische
im Teiche nicht! — Kunz ging. Sein Entschluß war
bald gefaßt, und die Ausführung ward beeilt. Als
der Kurfürst einst von seiner Residenz nach Leipzig ge¬
reist war, erschien Kunz in der Nacht vom 7. auf 8.
Juli 1455 mir seinen Gefährten, Wilhelm von Mosen
und Wilhelm von Schönfels, nebst mehreren Knechten
vor dem Schlosse zu Altenburg, wo außer der Kur¬
fürstin und den beiden Prinzen, Ernst und Albrecht,
nur wenige Personen vorhanden waren. Ein verrathe-
rischer Knecht, Namens Schwalbe, hatte Strickleitern
an die Fenster befestigt, auf welchen man in das Jn-
gelangte. Der Zweck des Einbruchs war, die
kurfürstlichen Knaben zu rauben. Ernst fiel auch so¬
fort in die Hände der Raübcr; der jüngere, Albrecht,
aber war gewandter; er hatte fich versteckt, und statt
seiner war ein junger Graf fortgeschkeppt worden.
Kunz merkte jedoch den Jrrthum bei Zeiten und holte
Albrechten nach. Die Kurfürstin, aufgeschreckt durch
das Geraüsch, aber außer Stande, ihren Kindern zu
Hilfe zu kommen, weil man sie eingeschlossen hatte,
flehte zum Fenster hinaus auf den Hof mit aller Angst
des Mutterherzens: Kunz, lieber Kunz, thut nicht so
übel an mir und meinem Eheherrn! Mein Herr Ge¬
mahl hatte dich einst zum Schloßhauptmanne hier ge¬
setzt; daher kommt es, daß du jede Stelle unserer Burg
kennst; und dieses Vertrauen willst du so schändlich
mißbrauchen? Du bist Ritter, du hast geschworen,
wehrlose Frauen und Kinder zu beschützen; bestecke dei¬
ne Ehre nicht durch so unritterliche Handlung! Wehe!
Wehe! Der harte gefühllose Mensch hört mich nicht !