Full text: Die deutsche Geschichte für Schule und Haus

Otto im Streite mit b:m Papste. 
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HeereSmacht gegen Rom auf und zog (im Nov. 963) zum zweiten 
Ätale und diesmal als Sieger in die Stadt ein. Der Papst und Adal¬ 
bert waren geflohen. 
11. Aber in Rom hielt der Kaiser strenges Gericht: er ließ nicht 
allein die Römer Geiseln stellen und Treue geloben, sondern sie mußten 
ihm auch eidlich versprechen, daß sie in Zukunft keinen Papst wieder 
ohne die Bestätigung des Kaisers wählen wollten. Dann ließ er eine 
Synode zum Gerichte über den Papst in der Peterskirche versammeln, 
in welcher derselbe vieler Verbrechen beschuldigt wurde. Als er nach 
erfolgter Vorladung nicht erschien, um sich zu reinigen, wurde er auf 
einer zweiten Synode abgesetzt und an seine Stelle Leo VIII. zum 
Papste erwählt. Hierdurch, meinte der Kaiser, sei in Rom die Ord¬ 
nung völlig hergestellt und entließ den größten Thcil feines Heeres; 
aber seine Erwartung wurde getäuscht. Schon im Januar 964 brach 
ein Aufstand in Rom aus, Alles griff zu den Waffen; man sperrte mit 
Wagen die Tiberbrücke, um die Flucht des Kaisers und Papstes un¬ 
möglich zu machen. Aber der Kaiser sammelte schnell die Seinen, und 
die deutschen Ritter sagten die Römer bald auseinander. Die Nieder¬ 
lage der Römer war vollständig; am folgenden Tage stellten sie frei¬ 
willig hundert Geiseln dem Kaiser und schwuren auf's neue ihm und 
dem Papste Treue und Gehorsam. 
12. Otto glaubte um so sicherer, daß die Römer ihren Eid halten 
würden, daß er ihnen sogar die Geiseln zurückgab und nach einigen 
Tagen nach Oberitalien aufbrach, welches unterdessen fast ganz von 
einem Thcile seines Heeres dem Berengar entrissen war, der selbst ge¬ 
fangen genommen und nach Bamberg geschickt wurde, wo er sein Le¬ 
ben beschloß. Kaum hatten jedoch die Römer die sichere Kunde, daß 
der Kaiser in der Ferne beschäftigt sei, als sie sich von neuem empör¬ 
ten, Leo Vlll. verjagten und Johann XU. wiederum auf den päpstlichen 
Stuhl erhoben. Da brach Otto, empört durch die Treulosigkeit der 
Römer, racheschnaubend gegen Rom los. Als er schon in der Nähe 
der Stadt war, starb Johann XU. plötzlich und die Römer wählten 
schnell Benedict V. zum Papste. Allein Otto schloß Nom auf's engste 
ein; verheerende Seuchen und eine schreckliche Hungerönoth brachen in 
der Stadt aus; der Widerstand zeigte sich bald als vergeblich, die 
Stadt mußte sich ergeben. Dann ließ Otto eine Kirchenversammlung 
zusammen berufen, welche Benedict V. absetzte und Leo Vlll. wieder 
auf lden Stuhl Petri setzte. Noch einmal schwuren die Römer dem 
Papste und Kaiser Treue und Gehorsam; dann brach Otto auf, um 
endlich nach Deutschland zurückzukehren. Das Weihnachtsfest (964) 
feierte er zu Pavia; darauf trat er sofort seinen Rückzug über die Al¬ 
pen an. 
§- 57. Kämpfe gegen die Slavcn; Otto's dritter Zug nach Italien und sein Tod- 
1., Otto feierte das Pstngstfeft zu Cöln, wo er seine alte Mutter 
und seine beiden Schwestern wiedersah. Auch fast alle deutschen Für¬ 
sten sowie auch Lothar, der König von Frankreich (954—986), waren 
erschienen. Es war eine der größten und glänzendstent Fürstenversamm¬ 
lungen und gleichsam das Siegesfest, das Otto mit seinem Volke feierte, 
als er Italien sich unterworfen und die Kaiserkrone gewonnen hatte. 
Die Ruhe in Deutschland wurde nicht mehr gestört. Nur der unruhige
	        
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