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behren tzüssen, leichter und besser befriedigen, und manche
^WerkzcuHe und Geräthschaften verfertigen, die sie zu vie¬
len nützlichen Gewerben und besonders zu dem Baue
bequemer Hauser brauchten. Aus den rohen Hütten der
Hirten und der ersten Ackerbauer wurden festere Woh¬
nungen, die man in denjenigen Gegenden, wo es an
Holze fehlte, wie in Aegypten, bald aus Steinen er¬
baute. Auch die Erfindung, viereckige Thonstücks zu
trocknen und im Feuer zu harten, ward in holzarmen
Gegenden sehr, früh gemacht, um sich das mühsame
Behauen der Steine zu ersparen. Solche Ziegelsteine
brauchte man zum Baue des Thurm es zu Babel.
Die ältesten Gebäude von Stein gab es in Aegypten
und Indien, wo man noÄ jetzt große Bauwerke findet,
die ans dem höchsten Altcrthume herrühren. Diese
Gebäude waren zwar oft prächtig und ungeheuer, aber
ihre Theile hatten selten schönes Ebenmaß und richtige
Anordnung, und die angebrachten Verzierungen waren
roh oder überladen. Erst die Griechen bauten schön,
und die Gebäude, welche nach dem Muster griechischer
Tempel und Paläste in Italien aufgeführt wurden, ga¬
ben vor ungefähr vierhundert Jahren den übrigen Völ¬
kern Europa's wieder Vorbilder schöner Bauwerke.
Der ursprüngliche Wohnsitz, wo die Menschen
zuerst einen geselligen Zustand gründeten, ward bald zu
enge, altz sie sich vermehrten. Sie mußten sich immer
mehr nach allen Gegenden hin auSbreiten, und eine
Familie ward von der andern fortgedrängt. In den
neuen Wohnplätzen, die sie auf diesen Wanderungen
fanden, lernten sie neue Gegenstände kennen, und die
natürliche Beschaffenheit jedes Wohnsitzes erweckte hier
diese, dort jene Bedürfnisse, und führte sie hier zu diesen,
dort zu jenen Erfindungen. In einem ebenen Lande
mußte eine andre Lebensweise eingeführt werden, als in
einer gebirgigen waldigen Gegend, in einem feuchten
von Flüssen und Bächen durchschnittenen Lande, oder