Full text: Die Weltgeschichte für die Jugend bis auf die neuesten Zeiten

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mit einem Theile seines Heeres nach dem nördlichen 
Teutschland, und brach selbst nach Leipzig ans, um 
seine Kriegsvölker im Meißncrlande zu verrheilen. Der 
König rückte ihm schnell entgegen, und am Abend des 
fünften Novembers standen die Heere zwischen Weißen- 
felS und Lützen einander gegenüber. Waldstein liest 
arsbald, da er seinen Jrrthum erkannte, den entsende¬ 
ten Pappenheim, der bereits bis Halle gekommen war, 
durch Eilboten zurück rufen, und rüstete sich zum 
Kampfe. Beide Heere standen wahrend der Nacht 
unter den Waffen. Waldstein rückte vor Tagesan¬ 
brüche in die große Ebene bei Lützen, und wünschte 
die Schlacht bis zu Pappenheims Rückkehr zu verzö¬ 
gern. Ein dicker Nebel, der die ganze Gegend bedeckte, 
begünstigte Waldsteins Absicht, und hinderte den Kö¬ 
nig, seinen Gegner früher anzugreifen. Den großen 
Kampf erwartend, sangen die Schweden bei dem 
Schalle der Trompeten und Pauken fromme Lieder. 
Um elfter brach endlich die Sonne durch die Wolken; 
La stellte sich Gustav Adolf an die Spitze seiner Krieger 
und gab das Zeichen zum Angriff mit den Worten: 
„Nun wollen wir daran, daS walk' der liebe Gokt!^ 
D'r furchtbare Kampf begann. Als der König be¬ 
merkte, daß seine Reiterei nicht schnell genug über die 
Graben, welche das feindliche Heer schuhten, vordrang, 
sprengte er selbst an der Spitze eines Reiterhaufenö 
voran, um die wankenden Schaaren zu unterstützen. 
Nur wenige Begleiter waren an seiner Seite, als in, 
Gedränge des Kampfes eine Gewehrkugel seinen linken 
Arm zerschmetterte. Von Schmerz entkräftet, bat der 
König einen seiner Begleiter, den Herzog Franz 
Albrecht von Sachsen-Lauenburg, ihn aus dem Tref¬ 
fen in Sicherheit zu bringen. Wenige Augenblicke 
nachher, als der König sich wendete, erhielt er zwei 
Schüffe, cmen in den Rücken, den andern durch den 
Kopf. Dlk Verwundete sank betäubt vom Pferde,
	        
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