Full text: Die Weltgeschichte für die Jugend bis auf die neuesten Zeiten

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mehr und mehr schwand. Als Adalbert dann alle Ge¬ 
walt über den König erlangt hatte und nach seiner 
Willkür im Reiche walten konnte, suchte er Hannos 
Einfluf8 völlig dadurch zu beseitigen, dafs er auf einer 
Reichsversammlung zu Worms im Jahre 1065 den 
königlichen Jüngling feierlich mit dem Schwerte um¬ 
gürtete und für mündig erklärte, obwohl derselbe 
erst fünfzehn Jahre alt war. So hatte die vormund- 
schaftliche Regierung ein Ende, und es sollte sich 
nunmehr zeigen, ob Heinrich selbst Kraft genug be- 
säfse, die Zügel der Herrschaft mit eigener Hand zu 
lenken. 
2. Heinrichs Krieg mit den Sachsen. 
(1073 - 1075.) 
1. Der Anfang seiner Regierung war nicht dazu 
angethan, das Vertrauen der Fürsten zu erwecken. Adal¬ 
bert von Bremen blieb nach wie vor in der Nähe des 
Königs und leitete die Regierung so, dafs die übrigen 
Grofsen von heftigem Unwillen gegen ihn erfüllt wurden. 
Der Groll gegen den Erzbischof wuchs in solchem Mafse, 
dafs auf der Reichsversammlung zu T r i b u r das An¬ 
sinnen an den König gestellt wurde, er solle entweder 
der Krone entsagen oder den Erzbischof von Bremen 
aus seinem Rate entlassen. Wirklich mufste Adalbert 
eine Zeitlang den königlichen Hof meiden, und Heinrich 
wurde genötigt, sich wieder des Rates des Kölner Erz- 
bischofes zu bedienen. Indessen kehrte Adalbert nach 
wenigen Jahren wieder zu seinem königlichen Freunde 
zurück und leitete die Entschliefsungen desselben nach 
wie vor; freilich nur für wenige Jahre, denn er wurde 
plötzlich von einer schweren Krankheit ergriffen und
	        
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