Um seinen Thron zu sichern, sammelte er um seine
Hauptstadt ein großes Heer, das jährlich seine Krie¬
ger wechselte, und unter einem Anführer von bewährter
Treue stand. Seine Nachfolger ahmten dieses Bei¬
spiel nach. Alle aber übertraf an Trägheit und Ueppig-
keit Sardanapal, der die Sorge für das Reich sei¬
nen Dienern überließ, sich sogar in Frauenkleider ver¬
hüllte und mit seinen Weibern spielte und spann. Arba-
ces, einer seiner Feldherren, sah einst den König in die¬
ser Gestalt und faßte eine solche Verachtung gegen ihn,
daß er beschloß, dem elenden Fürsten nicht länger zu
gehorchen. Er stiftete unter dem Heere eine Verschwö¬
rung gegen Sardanapal, und als dieser sich von allen
Seiten bedrängt sah, als der ausgetretene Tigris die
Mauern der belagerten Hauptstadt unkerwühlte und
einen großen Theil derselben fortriß, da verbrannte er
sich mit seinen Weibern und seinen Kostbarkeiten auf
einem Scheiterhaufen in dem Innern seines Palastes,
um nicht in die Gewalt der Sieger zu fallen.
Daö assyrische Reich zerfiel nun, 320Jahre
vor Christus, in einzelne Staaten, welche die Statt¬
halter an sich rissen. Erst lange nachher bildeten sich
aus den Trümmern Assyriens wieder drei neue mächtige
Reiche, die man Neu - Assyrien, Neu - Babyl 0 n
und Medien nennt.
Die Beherrscher von Neu-Assyrien richteten
ihre erobernden Waffen besonders gegen das fand der
Hebräer und gegen Ae gy pten. Berühmt sind un¬
ter ihnen Tiglat-Pilesar, der Israel demüthigte,
Salmanassar, der dieses Reich völlig zerstörte und
das Volk, als Anbauer, nach Assyrien wegführen ließ,
Sanherib, der mit einem furchtbaren Heere gegen
Aegypten zog und das Reich Juda bedrohte, als durch
eine heftige Pest, die im Lager ausbrach, der größte
Theil seiner Kriegsvölker umkam.
Neu-Babylon ward von einigen Königen be-