Goldsand eintauschten; und wahrscheinlich ward dieser
Erdtheil von phönizischen Schiffern, die vom arabi¬
schen Meerbusen aus fuhren und nach drei Jah¬
ren im mittelländischem Meere wieder landeten,
620 Jahre vor Christus, zuerst umschifft. In Europa
kamen sie bis zum südlichen Spanien, woher sie Sil¬
ber und andre Metalle höhlten, nach der westlichen Küste
von England, wo sie Zinn fanden, und selbst bis in
die Ostsee, an deren Küsten sie den Bernstein
suchten.
Zur Erleichterung und Beförderung dieses Han¬
dels halfen ihnen die zahlreichen Ansiedlungen, welche
schon sehr früh überall an entfernten Küsten von gewinn¬
süchtigen phönizischen Abenteurern, oder von unzufriede¬
nen Auswanderern, angelegt wurden.
Unter diesen phönizischen Anstedlungen (IV, io.)
ward in später» Zeiten keine so berühmt, als Kar¬
thago, auf der Nordküste von Afrika, in der Ge¬
gend, wo jetzt Tunis liegt. Dido, auch Elisa
genannt, flüchtete aus Tyrus, als ihr Bruder Pyg¬
malion, König von Tyrus, ihren Gemahl ermor¬
dethatte. Die junge Fürstin» überlistete ihn, schiffte
sich ein mit allen ihren Schützen, nach welchen der
Mörder trachtete, und kam glücklich an die Küste von
Afrika, wo ste einen Strich Landes von den, Einge-
bornen erkaufte, um eine neue Stadt zu gründen.
Karthago, 883 Jahre vor Christus erbaut, blühte
bald auf und ward so mächtig durch Handel, daß ein
benachbarter Fürst, Nahmens Jarbas, Lust bekam,
die reiche Stadt sich zu unterwerfen. Er ließ der Kö¬
rnginn von Karthago durch ihre Gesandten vorschlagen,
sich mit ihm zu vermahlen, und drohte mit einem
Kriege, wenn der Vorschlag nicht angenommen werben
sollte. Die Gesandten meldeten der Königinn zuerst,
daß Jarbas eine Karthagerin» begehrte, um seine Afri¬
kaner gesittet zu machen; aber sie meinten, cs würde