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reisen, begab er sich nach Amsterdam, von wo aus er
mit der holländischen und französischen Regierung, so wie
mit dem Churfürsten von Brandenburg verrätherische
Unterhandlungen gegen das Vaterlano ge¬
führt haben soll. Friedrich III, durch den Chur¬
fürsten hievon benachrichtigt, ließ nun ein Gericht über
Ulfeld niedersetzen, welches das Urtheil fällte, daßKor-
fitz Ülfeld, als Landesverräther, Ehre, Leben und Gut
verlieren und mit seiner ganzen Familie für immer des
Landes verwiesen sein sollte. Zufolge dieses Urtheils
wurde demjenigen, der ihn entweder todt oder lebendig
herbeischaffen würde, eine große Belohnung versprochen;
da man aber seiner nicht habhaft werden konnte, so
wurde das gefällte Todesurtheil an seinem Bilvniffe
vollzogen, sein Haus in Kopenhagen niedergerissen und
auf dem öden Platze ihm eine Schandsäule errichtet,
die erst im Jahre 1841 weggenommen worden ist.
Ulfeld, als ein Geächteter von einem Lande zum an¬
dern verfolgt, starb ein Jahr nach diesem Urtheilsspruch
(1664) in einem Boote auf dem Rhein, und seine Söhne
begruben ihn heimlich am Ufer unter einem Baume. —
Der Arzt Sperling in Hamburg, dessen einziges
Verbrechen, so viel man weiß, darin bestand, eine der
Vertheivjgungsschriften seines Freundes Ulfeld übersetzt
zu haben, mußte dafür mit lebenslänglichem Gefängniß
in Altona büßen, wohin man ihn unter dem Vorgeben,
daß ein Kranker seines Beistandes bedürfe, gelockt hatte.—
Aber noch empörender und grausamer verfuhr man gegen
Ulfelds hochherzige Gemahlin», Eleonore Kirstine.
Um eine Geldsumme einzufordern, welche Ulfeld in den
Tagen seines Ansehens und Wohlstandes dem Könige