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‘irtiem angetreten. Auf dieser Reise starb er, ohne das
heilige Land gesehen zu haben, auf der Insel Cypern
im Jahre 1103.
Unter Erich Eicgods Negierung entstanden die
ersten Gilden, d. i. gesellschaftliche Vereine, deren
Zweck gegenseitige Unterstützung in Noch und Gefahr
und Beförderung der Ordnung und Sittlichkeit in den
damaligen zügellosen Zeiten war. Diese Gilden, welche
ihre eigenen Gesetze, Gildeskraaer, hatten, verbrei¬
teten sich bald über fast alle Städte des Landes, und
hörten erst mit der Reformation auf.
Niels Estridsen (1104 — 1134).
Erst ein Jahr nach dem Tode des vielgeliebten
Königs Erich Eiegod kam die Nachricht davon nach
Dänemark, und nun wurde Niels, der fünfte Sohn
Svend Estridsens, zum Könige erwählt. Er war der
letzte von den vielen Söhnen Svends, die nach dem
Vater den dänischen Thron bestiegen, aber zugleich der
schwächste und untauglichste von allen, und mit seiner
Regierung beginnt eine unglückliche Zeit für Dänemark,
die über ein halbes Jahrhundert unter schwachen Re¬
genten , vielfältigen inner» Unruhen und unaufhör¬
lichen Einfällen und Plünderungen der Wenden fort¬
dauerte. —
Gleich tat Anfänge der Regierung des Königs
Miels wurde der langgehegte Wunsch der dänischen
Könige durch die Errichtung eines eigenen Erzbisthums
zu Lund in Schonen erfüllt, und Adzer, vorher Bi¬
schof daselbst, wurde der erste Erzbischof. Allein diese
lundischen Erzbischöfe mischten sich, zum Nachtheil des
königlichen Ansehens, mehr in die innern Angelegen¬