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2. Wie sie alle lustig sind, flink und froh sich regen!
Amsel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar
wünschen uns ein frohes Jahr, lauter Heil und Segen
3. Was sie uns verkündet nun, nehmen wir zu Herzen.
Wir auch wollen lustig sein, lustig, wie die Vögelein, hier und
dort, feldaus, feldein, singen, springen, scherzen.
33.
Ein freundliches Dörfchen war von einem ganzen Walde
fruchtbarer Bäume umgeben. Die Bäume blühten und duf⸗
teten im Frühlinge auf das lieblichste. Auf ihren Ästen und
in den Hecken umher sangen und nisteten allerlei muntere
Vögelein. Im Herbste aber waren alle Zweiglein reichlich
mit Apfeln, Birnen und Pflaumen beladen.
Da fingen einige böse Buben an, die Nester der Vögel
auszunehmen. Die Vögel zogen daher aus dem Orte nach und
nach ganz hinweg. Man hörte an den schönen Frühlingsmorgen
kein Vögelein mehr singen, und in den Gärten war es gänz
still und traurig. Die schädlichen Baumraupen, die sonst von
den Vögeln weggefangen wurden, nahmen überhand und fraßen
Blätter und Blüten ab. Die Bäume standen kahl da wie mitten
im Winter, und die bösen Buben, die sonst köstliches Obst im
Überflusse hatten, bekamen nicht einmal einen Apfel mehr zu fehen.
30. Die Singvögel.
31. Das Vogelnest.
28.
Franz fand im Garten in einer Hecke ein Vogelnest.
Jubelnd lief er zum Vater, holte diesen in den Garten und
zeigte ihm seinen Fund. „Sieh nur,“ rief der glückliche Knabe,
„sieh nur das zarle, weiche Nestchen von Moos und Wolle und
darin die drei niedlichen, rotgetüpfelten Eier! Ich möchte diese
Fier ausnehmen und damit spielen. Darf ich wohl, Vater?“ —
„Nein, lieber Franz,“ antwortete dieser, „laß nur die Eier
darin liegen, du erlebst dann noch mehr Freude.“ — Franz
ließ sie liegen, ging aber am andern Tage wieder hin und
fand nun gar vier Eier. Er erzählte dies dem Vater wieder,
ur: dieser sagte: „Nun bleibe einmal vierzehn Tage von dem
Nehen weg, dann aber will ich selbst wieber mit dir hin—
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