Full text: Geschichte des preußischen Staates für Schulen

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Erster Zeitraum. 
Der Ackerbau wurde mit glücklichem Erfolge be- 
trieben; der Handel gedieh zu einem großen Flor. 
Der Reichthum war so sehr durch alle Stande ver¬ 
breitet, daß einzelne Handwerker große Summen an 
die regierenden Fürsten verliehen. Das Wohlleben 
war allgemein und der Aufwand in Kleidungen und 
Schmausereien überstieg alles -Maß. Die Handwer¬ 
ker kleideten sich in Sammet und Seide und kostbares 
Pelzwerk; die Kaufleute und Magistratspersonen in 
Gold - und Silberstoff; die Frauen trugen Gewänder 
mit Gold und Perlen gestickt. Auf dem Gastmahle 
eines Bürgers waren oft mehr als zweihundert Per¬ 
sonen; zwanzig bis dreißig Gerichte wurden auf die 
Lasel gesetzt, und Wein gab es in Menge. 
Die Geistesbildung blieb dagegen zurück. Die 
Religion war ein Erwerbszweig in den Händen un¬ 
wissender Priester. 
Das bairische (wittelsbacher) 
Haus. 
1324 — 1373. 
Nach dem Tode des letzten askanischen Markgra¬ 
fen traten mehre benachbarte Fürsten als Erbberech¬ 
tigte auf. 
Böhmen bemächtigte sich der Oberlausitz; der Bi¬ 
schof zu Meissen nahm Dresden und die sonstigen An- 
rheile der alten Mark Landsberg; Braunschweig Lü¬ 
chow in Besitz; der Herzog von Mecklenburg eroberte 
die Priegnitz. Nach dem Gewinn des ganzen Lan¬ 
des strebte Herzog Rudolph von Sachsen, der in 
gerader Linie von Bernhard I., dem jüngsten Sohne 
Albrecht des Baren abstammte, und errang auch
	        
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