20
Erster Zeitraum.
Verbindung mit dem polnischen Könige, Wladislav
Loktek und den heidnischen Lithauern, die Mark auf
das schrecklichste verwüstete. Allein in der Neumark
wurden 140 Dörfer verbrannt, viele tausend Men«
schen auf die schrecklichste Weise ermordet und mehr
als 6000 in die Gefangenschaft geschleppt. Kirchen
und Klöster wurden beraubt, die Heiligthümer ent¬
weiht und mit den heiligen Gefäßen und den gcwcihe-
ten Hostien von den Heiden ein schändlicher Spott ge¬
trieben. Zwar schlugen die Brandenburger diese
Mordbrenner glücklich aus dem Lande, allein, da
die Folge dieses Krieges Geldmangel war, so sah sich
Ludwig genöthigt, die Niederlausitz dem Herzog Ru-
dolph von Sachsen für 16,000 Mark Silbers auf
12 Jahre zu verpfänden.
Jetzt zog unser Markgraf gegen die Herzoge von
Pommern das Schwert, die wahrend der Unruhen die
Uckermark eingenommen hatten, und sich durch das
Abstcrben des anhaltischen Hauses, der brandenbur-
gischen Lehnspfiichti'gkeit für entbunden hielten. Eine
verlorne Schlacht (am Kremmerdamme in der Mittel-
mark 1331) nöthigte ihn jedoch zum Frieden, worin
er der Lehnsherrschaft über Pommern entsagen mußte,
jedoch beim Aussterben des herzoglichen Stammes
die Anwartschaft auf Pommern und für 6000 Mark
Silber die Uckermark zurück erhielt.
Neuen Anlaß zu Unruhen gab jetzt ein an Leib
und Seele gleich häßliches Weib, Margarethe Maul¬
tasche genannt, einzige Erbin Tyrols und Kärnthens,
Gemahlin eines böhmischen Prinzen, des Bruders
vom nachherigen deutschen Kaiser, Karl 4. Aus
Liebe zu Ludwig drang sie auf Ehescheidung von ihrem