Full text: Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte

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79. Die glücklichsten Zeiten des römischen 
Weltreichs. 
Nachdem Domitian das Ende der Tyrannen ge¬ 
funden, verwaltete kurze Zeit, vom Senate ernannt 96, 
der milde Nerva, und mit und nach ihm (98 —117) 
der edle Trajanu s, den sich Nerva zum Gehülfen 
gewählt hatte, daß Reich der Welt, vermehrte dasselbe 
durch Dacien 106, und dehnte es selbst auf Kosten des 
parthischcn Reichs jenseits des Euphrats und Tigris 
aus. Doch fand sein Nachfolger Hadrian (117 — 
138) besser, die natürliche Gränze auf dieser Seite her¬ 
zustellen , und in diesem Umfange genoß das Reich 
Ruhm und Glück, so lange es von Kaisern wie die 
beiden Antonine (Pius -s 161. Philosophus 
P 180) regiert wurde. Doch begannen unter dem 
letzter» bereits die Angriffe der Barbaren an der 
Donau 167. 
80. Ursachen des Verfalls. 
Mit den Antoninen hat das alte Rom die Zeiten 
seiner Größe und Herrlichkeit verlebt. Von da an be¬ 
ginnt der Fall dieses Weltreichs, der mit jedem Jahr¬ 
hundert sichtbarer wird. Die Einfalle der Barbaren, der 
gänzliche Mangel einer gesetzlichen Thronfolgeordnung, 
die gänzliche Entartung und Entmuthigung der eigent¬ 
lichen Römer, der militärische Despotismus der Herr¬ 
scher, die sich fortwährend Augusti und ihre Mit¬ 
regenten Cäsaren nannten, auch seit Aurelian sich 
mit dem Diadem schmückten; die öfteren und vielfachen 
Theilungen endlich, die seit Diokletian üblich wur¬ 
den und die innere Zwietracht und Zerrüttung vermehr¬ 
ten, müssen als die Hauptursachen des Verfalls an¬ 
gesehen werden.
	        
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