Full text: Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte

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ging endlich Constantinus, der Große genannt, 
jenes Constantius Sohn, als Sieger und alleiniger Be¬ 
herrscher des Reichs hervor, der dreifache Merkwürdig¬ 
keit für die Weltgeschichte hat, 1. als erster christlicher 
Kaiser und Beförderer des Christenthums, 2. als Ur¬ 
heber neuer Formen und einer neuen Einthcilung des 
Reichs in 4Prafecturen (Orientis, Illyrici, Ita¬ 
liae und Galliarum), die dann weiter in kleinere Ver¬ 
waltungsbezirke eingetheilt waren, endlich 3. als Er¬ 
weiterer von Byzanz (Constantinopel), wohin er 
den Sitz der Herrschaft verlegte 330. 
83. Streitigkeiten in der christlichen Kirche. 
Aber seine zweckmäßigen Einrichtungen konnten we¬ 
nig Erfolg haben, da theils die Theilungen unter seinen 
Söhnen 337 wieder begannen, theils die von ihm er¬ 
hobene Religion seitdem durch die Streitigkeiten der 
Geistlichkeit große innere Gahrungen veranlaßtc, die 
man vergebens durch allgemeine Concilien oder Syno¬ 
den, wie zu Nicaa 325, zu Ephesus 431, zu Chalce¬ 
don 451, zu beseitigen versuchte. Der geistvolle Julian 
kehrte deßhalb sogar zum Heidcnthum zurück und suchte 
durch verbesserte Gestalt desselben dafür zu gewinnen 
360. Aber jetzt war es nicht mehr möglich, das Chri¬ 
stenthum zu verdrängen. 
4 84. Anfang der großen Völkerwanderung. 
Zwölf Jahre nach Julians Tode, als Valenti¬ 
ni an I. im Westen, sein Bruder V a le nS im Osten 
das Römerreich verwaltete, geschah die merkwürdige 
Begebenheit, mit welcher die große Völkerwanderung 
beginnt, die Hunnen drangen über den Don 
375. Dadurch kamen zunächst die Gothen ins Ge¬ 
dränge
	        
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