Full text: Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte

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und Erklärungen älterer Werke als durch die eigenen 
Erzeugnisse der Nachwelt förderlich geworden ist (Ju¬ 
lius Pollux, Diogenes Lacrtius); so finden 
sich doch noch treue und angenchine Historiker (Die 
Cassius, Herodianus), tiefsinnige Denker (Plo¬ 
tin us, Longinus), gelehrte Rhetoren und Gram¬ 
matiker (Libanius, Apollonius, Hesychius), 
angenehme Romanschreiber (Heliodorns, Lon- 
gus, L'enophon Ephesius, Chariton) und 
selbst bcifallswerthe Dichter (Oppianus 8aeo. 3., 
Kointus 8. 4., Nonnus 400.). Aus der römi¬ 
schen Literatur kann mit diesen nur ein Claudianuß 
verglichen werden, der die reinere Sprache aus den 
Werken älterer Zeiten sich angeeignet hatte. 
91. Schicksale der Cultur des Alterthums 
im Westen. 
Die Bildung des Alterthums war im Westen, wo 
römische Herrschaft dieselbe allen ihr unterworfenen 
Völkern mitgetheilt hatte, durch rohe germanische Völ¬ 
ker, die sich seit der Völkerwanderung in den Provin¬ 
zen des römischen Reichs angcsiedelt hatten, verdrängt 
und unterdrückt. Sie erhielt sich noch lange in dem 
östlichen Reiche, besonders in Constantinopel. Im 
Abendlande ward Sitte und Verfassung, Sprache und 
Bildung germanisch, nur daß einige Reste der alten 
Cultur stets wirksam blieben, deren Mischung mit der 
neu sich gestaltenden durch die christliche Religion ver¬ 
mittelt wurde.
	        
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