Full text: Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte

und schon vor der Mitte des 12. Jahrhunderts wagten 
Arnold von Brescia und andere, die weltliche 
Macht der Geistlichkeit zu bestreiten. 
111. Höchste Stufe derselben. 
Gleichwohl stieg die Macht der Päbstc in dem Zeit¬ 
alter der großen Hohenstaufen nur noch höher, und 
schien durch Streit zu wachsen. Kaiser Friedrich I. 
(1152 —1190) war zu sehr mit Herstellung der Kai- 
serrechte in der Lombardei und mit Unterdrückung des 
politischen Freiheitsschwindcls der italiänischcn Städte 
beschäftigt, als daß er auch noch den Pabst sich zum 
Feinde hatte machen dürfen (Vergl. oben S. li.). Sein 
Enkel Friedrich II. (1215 — 1250), als König 
beider Sicilien päbstlichcr Vasall, war in früher Ju¬ 
gend Mündel und Schützling Pabsts I n n ocen z III., 
der den König Johann von England ab- und wiedei-rm- 
setzte, als er (1213) sein Reich vom Pabste zu Lehn 
nahm. Friedrichs ganzes Leben war ein Kampf mit 
den Pabstcn, besonders mit Gregor IX. und I»- 
nocenz IV., wobei die Unterwerfung der Lombarden 
nicht gelingen konnte. 
112. Nach thciligcr Einfluß auf Deutschland. 
Auf Deutschland wirkten diese fortdauernden 
Kampfe des gebannten Kaisers so nachtheilig, daß alle 
innere Ordnung sich auflöscte, der königliche Schutz 
überall vermißt ward, und gegen Unterdrückung der 
Mächtigen dem Schwächeren nichts übrig blieb, als 
Verbindung mit andern Gedrückten und Gewalt. So 
entstand 1241 die deutsche Hanse, und 124/ der 
rheinische Bund. Da mußten die Anmaßungen der 
Fürsten immer höher steigen und das kaiserliche Ansehen, 
das seit Heinrich IV. schon gesunken war, immer mehr
	        
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