Full text: Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte

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Conrad IV., dann Richard von Cornwall den 
Königstitel getragen. Aber erst Rudolph von 
Habsburg 1273 gab demselben wieder Bedeutung, 
weil er die innere Ordnung herstellte, Ruhestörer ohne 
Ansehen der Person bestrafte und seinem Hause die 
wichtigen östreichischcn Lander verschaffte. Dennoch 
ging man, auf daß die Willkühr der Fürsten nicht von 
einem mächtigen Oberhaupte gezügelt würde, von sei¬ 
nem Hause ab und wählte Adolph von Nassau 
zum König. Seitdem benutzten die Könige ihre Stel¬ 
lung zum Reiche gar häufig zu Vermehrung ihrer eige¬ 
nen Hausmacht. So besonders Albrecht I., dem 
es aber nirgends gelang, und gegen den vielmehr die 
Schweizer sich empörten 1308. So Heinrich VII. 
(1308 —1313), der seinem Hause Böhmen und die 
daran hangenden Lander erwarb; Ludwig der 
Baier, der seinem gleichnamigen Sohne die erledigte 
Mark Brandenburg verlieh 1323. 
124. Erste Erschütterung des päbstlichin 
Ansehens. 
Zu dem noch fortdauernden Übel des angemaßten 
Supremats der P abste auch in weltlichen Dingen kam 
um diese Zeit noch die unordentliche, häufig zwie¬ 
spältige Wahl des Königs, die selbst durch die von 
Karl IV. (1347 — 1378) errichtete goldene 
Bulle 1356 nicht gänzlich entfernt wurde. Und daß 
der Pabst, dessen Ansehen zuerst in einem Streite mit 
dem französischen Könige Philipp IV. (1295—1314) 
stark erschüttert worden war, seit 1305 zwei und fie- 
benzig Jahre lang gleichsam in der Gefangenschaft der 
Könige von Frankreich und ein Werkzeug ihrer Politik 
war, daraus war unier Kaiser Ludwig dem Baier dem 
deutschen Reiche langwieriges Unheil erwachsen. 
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