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Verfassung vernichtet und die Regierung von 30 Tyrannen
geführt, welche ihre unumschränkte Gewalt bald mißbrauchten.
Nun stand Sparta an der Spitze der griechischen Staaten,
mißbrauchte aber seine Gewalt mit empörendem Uebermuthe und
mißhandelte besonders Athen so schonungslos, daß die Schre¬
ckensregierung der 30 Tyrannen aufgehoben und die Verfas¬
sung Solons wiederhergestellt wurde (403 v. CH.) Doch erhob
sich Athen nie wieder zu seinem frühern Glanz. In dieser
Zeit zeichnete sich besonders der schöne und geistvolle, aber
leichtsinnige und übermüthige Athener Alcibindes aus. Er ge¬
noß lange Zeit die Gunst des Volkes in einem hohen Grade,
verwickelte sich aber durch seinen Uebermuth in schlimme Hän¬
del, mußte stüchtig werden, ging zu den Spartanern über
und machte ihre Heere siegreich. Bald war er auch hier nicht
mehr sicher und begab sich zu dem persischen Statthalter nach
Kleinasien, den er ebenfalls täuschte. Nun ging er wieder
nach Athen, und unter seiner Anführung siegten die Athener
überall. Als aber seine Flotte ohne seine Schuld geschlagen
wurde, versagte ihn das wankelmüthige Volk zum zweitenmal.
Er starb in Kleinasien durch Meuchelmord. Ein Zeitgenosse
und Freund des Alcibiades war der weise und edle S o kr a tes.
Obgleich ein Bildhauer, wie sein Vater, war seine liebste
Beschäftigung mit Jünglingen umzugehen und sie Weisheit
und Tugend zu lehren. Dabei lebte er einfach und mäßig
und war durch körperliche Uebungen abgehärtet. Auch dieser
Tugendhafte entging dem Undank seiner Mitbürger nicht. Sie
klagten ihn öffentlich an, er leugne die Götter und verderbe
die Jugend, und vernrtheilten ihn, den Giftbecher zu trinken.
Die Aufforderung zur Flucht zurückweisend, und unter ruhigen
Gesprächen über Tod und Unsterblichkeit nahm er mit der
Heiterkeit der Tugend den Becher und trank. (400 v. Eh.)
Unter seinen vielen Schülern ist Plato, der ausgezeichnetste
griechische Philosoph, besonders zu bemerken.
Einige Jahre später besaß Theben durch seine zwei großen
und edlen Feldherrn, Pelopidas und Epaminondas, eine kurze Zeit
die Oberherrschaft in Griechenland. Der erstere befreite Theben